INNtöne feiern ihren 40er mit der Vielfalt des Jazz

Begonnen hat alles in den 1980ern. Paul Zauner wollte damals in Sigharting ein einfaches Jazzkonzert organisieren, als ihn der damalige Bürgermeister anrief und sagte: "Der Landeshauptmann hat gesagt, wir kriegen 50.000 Schilling für ein Jazzfestival." Also wurde die Sache größer als gedacht und ist mittlerweile eine Institution. Zuerst unter dem Namen "Jazzfestival Sigharting", dann als "Raaber Jazzfest" in der Rothuberhalle und schließlich seit 2002 unter dem Titel "INNtöne" auf dem 250 Jahre alten Bauernhof Zauners in Diersbach.

Vier Bühnen stehen für das Programm zur Verfügung: die größte auf der Open-Air-Wiese, daneben die Konzertscheune, das St. Pigs Pub - eine Reminiszenz an das St. Nick's Pub in Harlem - im ehemaligen Schweinestall und der Blues Club. "INNtöne besteht aus Unüblichkeit", beschreibt Zauner das Programm, in den ganzen 40 Jahren sei das Festival kaum strategisch geplant worden. Vielmehr ist es ihm ein Anliegen, einen Querschnitt zu bieten, Buntheit zuzulassen, immer wieder Neues aufzuzeigen und einfach gute Musiker ins Innviertel zu holen.

Eröffnet wird das Festival, zu dem rund 3.000 Besucher erwartet werden, heuer von Christian Wirth und seinem Chameleon Orchestra auf der Open-Air-Bühne. Geboten wird Jazz mit klassischen Elementen - "wir lassen Anton Bruckner immer wieder ums Eck schauen", sagt Wirth - sowie mit afrikanischen Einflüssen. Ebenfalls auf der Programmliste stehen u.a. der französische Folk- und Weltmusiker Thierry "Titi" Robin oder der US-amerikanische Saxofonist und Komponist James Brandon Lewis, der mit den Messthetics Free und Modern Jazz auf die Bühne bringen wird, die britische Jazz- und Soulsängerin Heidi Vogel, die Zauner als "Seele von Billie Holiday" beschreibt, oder die sardinischen Vokalisten "The Face of God".

Nachwuchs im Fokus

Besonderes Augenmerk legt Zauner traditionell auch auf die Präsenz des musikalischen Nachwuchses. So werden einige sehr junge Bands wie etwa Jumping Jungle oder die Vortex London Youngsters ihr Talent zeigen. Umrahmt wird das Festival von einem Begleitprogramm von Yoga über Kinderaktivitäten bis hin zu jeder Menge Kulinarik.

Ö1 zeichnet die Konzerte auf der Hauptbühne auf, diese würden dann im Lauf des Jahres gesendet und auch europaweit angeboten, so Zauner. Besonders stolz ist er, dass pro Jahr rund 150 Sendungen in ganz Europa mit INNtöne-Konzertmitschnitten ausgestrahlt werden. Was die Zukunft des Festivals angeht, bleibt er entspannt: "Es ist ein Riesenglück, dass ich das machen kann und ich möchte dieses Glück noch lange haben", ist er alles andere als festivalmüde, aber: "alles ist endlich", gibt er sich auch pragmatisch.