Eva Prischl wird neue SPÖ-Landesrätin in Niederösterreich

Prischl kündigte bei einem abendlichen Pressestatement in St. Pölten an, ihre neue Funktion mit großem Einsatz, Leidenschaft und Engagement ausüben zu wollen. Jeder Mensch solle eine "Gesundheitsversorgung unabhängig von seiner Geldbörse" bekommen. Im Landtag habe sie stets den Dialog gesucht, auch soziale Gerechtigkeit sei ihr wichtig.

Die 62-Jährige war seit März 2023 Dritte Präsidentin des Landtags und gehörte davor ab 2018 dem Bundesrat an. Offiziell gewählt und auch angelobt wird die Königsberger-Ludwig-Nachfolgerin in der nächsten Sitzung des Landtags am 27. März. Prischl selbst ging am Montag davon aus, die Agenden ihrer Vorgängerin - unter anderem Gesundheit, Rettungswesen und soziale Verwaltung - zu übernehmen. "Ich trete in große Fußstapfen", sagte Prischl mit Blick auf Neo-Staatssekretärin Königsberger-Ludwig.

Präsentiert wurde am Montagabend auch gleich ein umfassendes Personalpaket, das "vier starke niederösterreichische Frauen in der SPÖ" umfasst, wie es Landesparteichef Landesrat Sven Hergovich ausdrückte. Mit Schmidt wird die Landesfrauenvorsitzende der Sozialdemokraten neue Dritte Landtagspräsidentin. Die 54-Jährige ist seit 2018 Abgeordnete im Landhaus an der Traisen. Als Anliegen bezeichnete sie es, "die Frauenrechte in Niederösterreich voranzutreiben". Im Verbund mit der werdenden Landesrätin Prischl möchte Schmidt zudem für genügend Frauenhausplätze in Niederösterreich Sorge tragen.

Das durch Prischls Wechsel auf die Regierungsbank frei werdende Landtagsmandat geht an Doris Hahn (44), die aus dem Bundesrat retour nach St. Pölten wechseln wird. Hahns Sitz in der Länderkammer in Wien wiederum wird Amelie Muthsam bekommen. Die 22-Jährige ist Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend. Sie wird laut Hergovich "jüngstes Mitglied überhaupt im Bundesrat" - für den Landesparteichef stellt die Personalie auch einen Schritt zur Verjüngung der SPÖ Niederösterreich dar.

Begrüßt wurde die Nominierung der neuen Landesrätin Prischl seitens der ÖVP Niederösterreich. "Denn Eva Prischl hat in ihrer bisherigen Funktion das Verbindende vor das Trennende gestellt - wir sind daher zuversichtlich, dass sie ihre konstruktive Arbeitsweise auch als Mitglied der niederösterreichischen Landesregierung fortführt", hielt Landesgeschäftsführer Matthias Zauner in einer Aussendung fest. "Gerade in Hinblick auf den Gesundheitspakt ist es wesentlich, aktiv mitzuarbeiten und sich inhaltlich einzubringen - so wie das Ulrike Königsberger-Ludwig getan hat - statt dagegen zu sein!"