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Trump vor Gericht: Seine Anhänger drohen mit "Krieg"

Ex-Präsident Donald Trump muss nach einer Anklage in der Affäre um geheime Regierungsdokumente vor Gericht erscheinen. Die Behörden in Florida rechnen mit Protesten rund um die Anklage-Verlesung in Miami. Trump-Unterstützer drohen vorab bereits mit Waffengewalt.

Bei dem Termin am Dienstag (21.00 MESZ) vor einem Bundesgericht in Miami wird die Anklageschrift verlesen. Trump werden darin mehr als 30 Straftaten zur Last gelegt. Es ist das erste Mal, dass gegen einen ehemaligen US-Präsidenten auf Bundesebene Anklage erhoben wurde. 

Trump hatte die Anschuldigungen in der Vergangenheit als "lächerlich" bezeichnet. Der 76-Jährige dürfte höchstwahrscheinlich auf "nicht schuldig" plädieren. Bereits am Wochenende vor seinem Gerichtstermin rief er seine Fans auf, demonstrieren zu gehen. Während Trump allerdings zum friedlichen Protest aufruft, hört sich das bei seinen Unterstützern ganz anders an. Allerdings könnten sich Fans auch von Trump persönlich aufgestachelt fühlen. Er bezeichnete unter anderem die Justiz und Präsident Biden als "krankes Nest von Leuten, mit denen man aufräumen muss". 

Rund um das Gericht in der Metropole im US-Bundesstaat wurden wegen erwarteter Proteste die Sicherheitsvorkehrungen erhöht.

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Wilde Drohungen mit "Krieg" und Waffen

Andy Biggs, Republikaner aus Arizona, twitterte vorab: "Wir haben nun eine Kriegs-Phase erreicht. Auge um Auge." Briggs ist einer jener Kongressmitglieder, die öffentlich behaupten, die Präsidentschaftswahl - die Trump verloren und Joe Biden gewonnen hat - "gestohlen" wurde. Die Republikanerin Kari Lake, die bei der Wahl zum Gouverneursamt in Arizona scheiterte, richtete vorab unter anderem dem Präsidenten, Justizminister Merrick Garland und Sonderermittler Jack Smith aus: "Wenn ihr Präsident Trump wollt, müsst ihr an mir und 75 Millionen Amerikanern wie mir vorbei. Und die meisten von uns sind bei der NRA (National Rifle Association, die US-Waffenlobby, Anm.)", wie CNN schreibt.  

Vergehen in sieben Kategorien

In der 49 Seiten langen Anklageschrift, die am Freitag veröffentlicht worden war, werden Trump sieben Kategorien von Vergehen vorgeworfen. Dazu gehört eine Verschwörung zur Behinderung der Ermittlungen und die gesetzeswidrige Aufbewahrung höchstsensibler Informationen. Trump will bei der Wahl 2024 erneut antreten und führt in Umfragen das Feld der republikanischen Bewerber an.

ribbon Zusammenfassung
  • Der ehemalige US-Präsident Donald Trump muss nach einer Anklage in der Affäre um geheime Regierungsdokumente vor Gericht erscheinen.
  • Bei dem Termin am Dienstag vor einem Bundesgericht in Miami wird die Anklageschrift verlesen.
  • Es ist das erste Mal, dass gegen einen ehemaligen US-Präsidenten auf Bundesebene Anklage erhoben wurde.
  • Trump-Unterstützer drohen vorab bereits mit Waffengewalt.