Der Geisel-Deal zwischen Israel und Hamas im Detail

Israel und die islamistische Hamas haben im Gazakrieg einem Abkommen über eine mehrtägige Feuerpause zugestimmt. Im Gegenzug soll der Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge ermöglicht werden.

Hier die wichtigsten Punkte der Vereinbarung:

- Die Einigung sieht eine viertägige Kampfpause vor. Der Beginn soll nach Angaben des vermittelnden Emirats Katar vom Mittwochmorgen innerhalb der nächsten 24 Stunden bekannt gegeben werden.

- Mindestens 50 der 240 Geiseln sollen schrittweise von der Hamas im Gazastreifen freigelassen werden. Israelischen Medien zufolge soll es sich um 30 Minderjährige, acht Mütter sowie zwölf ältere Frauen handeln. Die "Times of Israel" berichtete allerdings am Mittwoch unter Berufung auf einen von der israelischen Regierung veröffentlichten Kabinettsbeschluss, dass für den gesamten Austausch von bis zu 300 palästinensischen Häftlingen gegen bis zu 100 lebende Geiseln aus Israel maximal zehn Tage vorgesehen seien.

- Nach Angaben Katars soll Israel hingegen eine noch unbestimmte Zahl Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen. Die Hamas sprach von 150 palästinensischen Frauen und Minderjährigen. Israels Justizministerium hat am Mittwoch eine Liste mit 300 Palästinenser:innen veröffentlicht, die für einen Austausch infrage kommen.

- Das Verhältnis für den Tausch beträgt aktuell eine Geisel im Gegenzug zu drei Palästinenser:innen aus israelischen Gefängnissen. Laut Medienberichten soll die Hamas bereit sein, bis zu fünfzig zusätzliche Geiseln freizulassen. In diesem Fall kann die Waffenruhe verlängert werden, laut "Haaretz" sollen sie höchstens zehn Tage andauern. Auch Katar spricht davon, dass die Pause verlängert werden kann und nennt zehn Geiseln als Bedingung für jeden weiteren Tag Waffenruhe.

- Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Yoav Galant und Sicherheitskabinett-Chef Benny Ganz entscheiden, welche palästinensischen Gefangenen freigelassen werden.

- Während der Kampfpause soll laut Katar "eine größere Zahl" humanitärer Güter in den Gazastreifen gebracht werden, zudem soll die Einfuhr von Treibstoff für humanitäre Zwecke weiter ermöglicht werden. Nach Angaben der Hamas soll der gesamte Gazastreifen, auch der Norden, mit den Gütern versorgt werden.

- Während der Feuerpause soll nach Angaben der Hamas im Süden des Küstenstreifens täglich der israelische Luftverkehr komplett und im Norden für sechs Stunden eingestellt werden.