"Vom Winde verweht" mit Warnhinweisen wieder bei HBO Max
Der Film "Vom Winde verweht" ist beim US-Streaminganbieter HBo Max wieder zu sehen - nun mit einordnenden Hinweisen zur dargestellten Sklaverei. In einem Vorwort verweist Professorin Jacqueline Stewart darauf, dass das Melodrama wegen seiner beschönigenden Darstellung von Sklaverei und einem stereotypischen Bild von Schwarzen oft kritisiert worden sei, wie "Variety" berichtete.
Es sei wichtig, einen Hollywood-Klassiker im Original zu sehen, aber auch kritisch über Werte und Geschichte zu reflektieren, so Stewart. Ein anderes Begleit-Video geht auf das Leben der schwarzen Schauspielerin Hattie McDaniel ein. Sie hatte in dem Film eine Nebenrolle als Kindermädchen und gewann 1940 als erste Afroamerikanerin einen Oscar. Bei der Verleihung durfte sie wegen ihrer Hautfarbe aber nicht mit dem Team an einem Tisch sitzen, sondern war in den hinteren Teil des Raumes verbannt worden.
"Vom Winde verweht" (1939) mit den Stars Vivien Leigh und Clark Gable erzählt die Geschichte der Gutsherrin Scarlett O'Hara in den US-Südstaaten zu Zeiten des Bürgerkrieges. Auch nach der Abschaffung der Sklaverei stehen mehrere afroamerikanische Charaktere freiwillig und loyal zu Scarletts Familie, Probleme durch Sklaverei werden in dem Klassiker nicht thematisiert.
John Ridley, Drehbuchautor des Sklavendramas "12 Years a Slave", hatte Anfang Juni von HBO gefordert, das Liebesdrama aus dem Angebot zu nehmen. "Es ist ein Film, der in den Momenten, in denen er nicht ohnehin den Horror der Sklaverei ignoriert, einige der schmerzhaftesten Stereotype über People of Color verbreitet", schrieb er in der "Los Angeles Times". Der Streamingdienst reagierte mit der vorübergehenden Streichung des Films und der Ankündigung, ihn "mit einer Erläuterung seines historischen Kontexts und einer Distanzierung von den rassistischen Darstellungen" ins Programm wiederaufzunehmen.
Zusammenfassung
- Der Film "Vom Winde verweht" ist beim US-Streaminganbieter HBo Max wieder zu sehen - nun mit einordnenden Hinweisen zur dargestellten Sklaverei.
- In einem Vorwort verweist Professorin Jacqueline Stewart darauf, dass das Melodrama wegen seiner beschönigenden Darstellung von Sklaverei und einem stereotypischen Bild von Schwarzen oft kritisiert worden sei, wie "Variety" berichtete.