"World Press Photo" des Jahres zeigt Grauen des Gazakrieges
Die Palästinenserin Elouf fotografierte den neunjährigen Mahmoud Ajjour, der im März 2024 auf der Flucht vor einem israelischen Angriff so schwer verletzt wurde, dass beide Arme amputiert werden mussten. Der Bub steht an einem Fenster im Halbschatten, das warme Licht fällt auf sein Gesicht und betont seinen melancholischen Gesichtsausdruck. Mahmoud lebt heute in Katar.
"Es ist ein stilles Foto mit einer lauten Botschaft", sagte die Generaldirektorin des Wettbewerbs World Press Photo, Joumana El Zein Khoury. "Es erzählt die Geschichte eines Jungen, aber auch die eines größeren Krieges, der Auswirkungen für Generationen haben wird." Die Fotografin hatte im Dezember 2023 Gaza verlassen müssen und lebt nun in Doha in Katar - in demselben Wohnkomplex wie Mahmoud. Sie dokumentierte die schweren Verletzungen von Menschen aus dem Gazastreifen.
Mahmoud lerne jetzt mit seinen Füßen zu schreiben, zu gamen und Türen zu öffnen, teilte die Jury mit. Er habe einen Traum: "Er wünscht sich Prothesen und will leben, wie jedes andere Kind auch." Zu den drei Aufnahmen im Finale gehört ein Foto des US-Fotografen John Moore. Es zeigt chinesische Migranten, die sich an der Grenze der USA zu Mexiko an einem Feuer wärmen.
Wie Dürre das Amazonasgebiet verändert
Ausgezeichnet wurde auch ein Werk von Musuk Nolte (Peru/Mexiko) zum Thema Dürre in der Amazonasregion. Ein junger Mann steht mit Sackerln voller Nahrungsmittel vor einem ausgetrockneten Fluss. Sein Dorf Manacapuru in Brasilien ist nicht länger per Boot erreichbar.
Die Jury zeichnete insgesamt 42 Fotografen in verschiedenen Kategorien aus. Die Siegerfotos sind in Ausstellungen in mehr als 60 Städten zu sehen. In Wien gastiert die Schau üblicherweise im Herbst in der Galerie WestLicht.
(S E R V I C E - www.worldpressphoto.org)
Zusammenfassung
- Das World Press Photo 2025 zeigt einen neun Jahre alten palästinensischen Jungen namens Mahmoud Ajjour, der im Gazakrieg beide Arme verlor. Das Bild wurde von Samar Abu Elouf für die New York Times aufgenommen.
- Rund 60.000 Fotos von fast 4.000 Fotografen nahmen am Wettbewerb teil, wobei die Themen Konflikte, Migration und Klimawandel dominierten. Die Jury zeichnete insgesamt 42 Fotografen aus.
- Mahmoud lebt heute in Katar und lernt, mit seinen Füßen zu schreiben und zu spielen. Die Siegerfotos sind in über 60 Städten zu sehen, darunter auch in der Galerie WestLicht in Wien.