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Tod bei Baldwins Westerndreh: "Große Mengen" scharfer Munition am Set

Nicht nur, dass die Waffe, die Schauspieler Alec Baldwin am Set des Westerns "Rust" benutzt hat, scharfe Munition enthielt, vor dem Dreh schossen damit Crewmitglieder auf Dosen. Am Set wurden mehrere Waffen und lose herumliegende Munition gefunden, wie die Ermittler am Mittwoch in Santa Fe (US-Bundesstaat New Mexico) bekanntgaben.

Die Ermittler haben bei der Durchsuchung des Drehorts, an dem Kamerafrau Halyna Hutchins erschossen wurde, das abgegebene Projektil sichergestellt, sagte Sheriff Adan Mendoza. Es gebe Hinweise, dass sich noch mehr scharfe Munition am Set befand. Dazu seien aber weitere Untersuchungen nötig.

Insgesamt 600 Beweismittel-Stücke wurden sichergestellt, darunter drei Waffen und Munition. Damit ist endgültig der Beweis erbracht, dass es sich bei der Waffe, die Hauptdarsteller Alec Baldwin handhabte, nicht um eine Requisitenwaffe, sondern um eine echte handelte. Was es genau für eine Feuerwaffe war, sagte Staatsanwältin Carmack-Altwies nicht, beschrieb sie aber als eine antike Waffe, die zu der Ära passe, in der der Film spielt. Der Western "Rust" ist im 19. Jahrhundert angesiedelt.

"Große Mengen" Munition am Set

Carmack-Altwies zufolge könnten sich die Ermittlungen über Wochen oder Monate hinziehen, ehe es zu einer möglichen Anklage kommen könnte. Es habe "große Mengen" von Munition am Set gegeben, sage die Staatsanwältin der "New York Times". Nach Angaben der Polizei seien bei der Durchsuchung des Drehorts drei Revolver, gebrauchte Patronen und Munition unter anderem in Schachteln, lose und in einer Gürteltasche gefunden worden.

Zielschießen nur Stunden vor tödlichem Dreh 

Die Nachrichtenseite "The Wrap" berichtet mit Bezug auf nicht namentlich genannte Quellen, dass einige Crewmitglieder in ihrer Freizeit angeblich scharfe Munition benutzten, um auf Bierdosen zu schießen. In der Früh, nur wenige Stunden vor dem tödlichen Dreh, soll ein solches Zielschießen stattgefunden haben. Eine dieser Waffen sei später am Set an Baldwin weitergereicht worden.

Filmwaffenexperte Wolf sagte "CNN" dazu: "Sie haben keine Requisitenwaffen geladen, sie haben echte Waffen geladen und mit ihnen geschossen. Dann haben sie dieselben echten Waffen am Set als ihre Requisitenwaffen benutzt." Dies sei nach seiner Einschätzung das Problem gewesen.

Der Regieassistent, der Baldwin die Waffe übergab, soll 2019 wegen eines ähnlichen Vorfalls bei einem Film entlassen worden, berichteten zahlreiche US-Medien. Bei dem Dreh zu "Freedom's Path" sei damals ein Tontechnik-Mitarbeiter leicht verletzt worden, nachdem unerwartet eine Requisitenwaffe losgegangen sei, hieß es unter Berufung auf die Produktionsfirma des Films.

Kritik wurde nach Medienberichten auch an der 24 Jahre alten Waffenmeisterin laut, die für die ordnungsgemäße Handhabung aller Waffen am Set zuständig war. "Rust" war erst der zweite Film, an dem sie in dieser Funktion beteiligt war.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Waffe, die der Schauspieler Alec Baldwin am Set des Westerns "Rust" benutzt hat, enthielt nach Angaben der Polizei scharfe Munition.
  • Dies gaben die Ermittler am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Santa Fe bekannt.
  • Der Filmwaffenexperte und Stunt-Koordinator Steve Wolf sagte dem Sender CNN, eine reguläre Requisitenwaffe lasse sich nicht mit scharfer Munition laden.
  • "The Wrap" berichtet, dass einige Crewmitglieder in ihrer Freizeit angeblich scharfe Munition benutzten, um auf Bierdosen zu schießen. In der Früh, nur wenige Stunden vor dem tödlichen Dreh fand ein Zielschießen statt.
  • Eine dieser Waffen sei später am Set an Baldwin weitergereicht worden.
  • Es habe "große Mengen" von Munition am Set gegeben, sage die Staatsanwältin der "New York Times". Carmack-Altwies zufolge könnten sich die Ermittlungen über Wochen oder Monate hinziehen, ehe es zu einer möglichen Anklage kommen könnte.