Marvel-Superheld "Hawkeye" im Vorweihnachtsstress
Der Sechsteiler mit Hollywoodstar Jeremy Renner ("Mission: Impossible - Phantom Protokoll") rückt den Bogenschützen Clint Barton alias Hawkeye in den Vordergrund, der in den Kinofilmen des Marvel Cinematic Universe (MCU) immer etwas im Schatten anderer Helden wie Iron Man, Thor oder Captain America stand. Und sie führt Kate Bishop (Hailee Steinfeld) ins MCU ein. In den erfolgreichen Marvel Comics übernimmt die junge Frau die Identität von Hawkeye.
"Das Avengers-Zeug ist ziemlich galaktisch, da passieren viele verrückte Dinge außerhalb von Clint Bartons Welt", sagt Renner im Interview der dpa. "Die Welt, in der wir ihn jetzt sehen, passt ein bisschen mehr zu seinen Idealen und zu seinen Fähigkeiten." Nicht nur das reizte den 50-Jährigen an der Miniserie. "Ich fand es auch toll, dass es in New York an den sieben Tagen vor Weihnachten spielt. Da dachte ich: Alles klar, ich bin dabei!"
"Hawkeye" spielt nach den Ereignissen von "Avengers: Endgame" (2019), beginnt aber mit einem Rückblick in das Jahr 2012 und den chaotischen Szenen in New York City, das von Außerirdischen angegriffen wird (zu sehen im Film "The Avengers"). Die kleine Kate, die den Tod ihres Vaters verkraften muss, wird von Hawkeye gerettet. Danach ist für sie klar, dass sie - wie ihr neuer Held - den Umgang mit Pfeil und Bogen lernen muss. Jahre später ist sie tatsächlich eine geniale Schützin.
Kurz vor Weihnachten ist Clint Barton mit seinen Kindern in New York. Als er in den TV-Nachrichten sieht, dass jemand im Outfit des Rächers Ronin die Straßen unsicher macht, ist sein Urlaub vorbei. Denn das Outfit ist seins. Drin steckt Kate Bishop (Hailee Steinfeld), die es bei einer geheimen, illegalen Auktion gestohlen hat. Barton macht sie ausfindig und handelt sich damit jede Menge Ärger ein. Bald sind den beiden allerlei krumme Typen auf den Fersen. Dabei will Clint doch schnell nach Hause, um mit seiner Familie Weihnachten zu feiern.
Wie bei den anderen Marvel-Serien auf Disney+ - "WandaVision", "Captain Falcon And The Winter Soldier" und "Loki" - gilt: Man muss nicht mit allem aus dem MCU vertraut sein und jeden Film parat haben. Aber je mehr man kennt, desto mehr Spaß hat man an der Serie.
So deutet vieles daraufhin, dass es Barton mit Yelena Belova zu tun bekommen wird, der Quasi-Schwester seiner engen Freundin Natasha alias Black Widow. Im Abspann des Kinofilms "Black Widow" gab es eine kurze Szene, in der Yelena (Florence Pugh) fälschlich erzählt wird, Barton habe Natasha getötet. Nun will sie Rache. Weitere Nebenrollen spielen Vera Farmiga, Alaqua Cox und Tony Dalton als Jack Duquesne.
"Es ist eine Weihnachtsserie", sagt Co-Produzent Rhys Thomas im dpa-Interview. Er hat bei drei Folgen von "Hawkeye" Regie geführt und nennt es "eine familienfreundliche Version von 'Stirb langsam'". Soll heißen: es gibt reichlich Action und viele Gags, aber keine explizite Gewaltdarstellung. Weihnachtslieder sorgen für festliche Stimmung.
Von Thomas stammt eine der witzigsten Ideen gleich zu Beginn der ersten Folge - ein Broadway-Musical über Captain America, das sich Barton nur widerwillig anschaut. Köstlich, wie Hulk, Thor und Captain America singend über die Bühne hüpfen. Nicht auszuschließen, dass aus dem originellen Gag eines Tages Realität wird und "Rogers - The Musical" wirklich am Broadway läuft.
(S E R V I C E - www.marvel.com/tv-shows/hawkeye/1)
Zusammenfassung
- Manche zieht es in der Vorweihnachtszeit zu familienfreundlichen Werken wie "Kevin - Allein zu Haus", andere bevorzugen Actionklassiker wie "Stirb langsam".
- Für beide Gruppen interessant dürfte indes die neueste Serie der für Kinohits wie "The Avengers" oder "Black Panther" verantwortlichen Marvel Studios sein.
- "Hawkeye" startet am heutigen Mittwoch beim Streamingdienst Disney+.
- Kurz vor Weihnachten ist Clint Barton mit seinen Kindern in New York.