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Tränenreiches Interview: Kevin Spacey hat Millionen-Schulden

Der frühere Hollywood-Star Kevin Spacey ist nach Prozessen wegen sexueller Belästigung inzwischen hoch verschuldet und wird auch sein Haus verlieren. Das erklärte er unter Tränen in der Fernsehsendung "Piers Morgan Uncensored". Er räumte ein, dass er früher Fehler gemacht habe.

Spaceys Haus in Baltimore werde noch diese Woche zwangsversteigert. Der US-Schauspieler könne seine Rechnungen nicht mehr bezahlen.

Nach Prozessen wegen sexueller Belästigung habe er kein Geld mehr und "viele Millionen" Schulden, sagte der 64-Jährige. 

"Ich bin mir nicht sicher, wo ich jetzt leben werde. Aber ich war in Baltimore, seit wir dort mit den Dreharbeiten zu 'House of Cards' begonnen haben. Ich bin 2012 dorthin gezogen. Dieses [Haus] ist seit 2016 mein Zuhause", sagte Spacey mit Tränen in den Augen. 

Laut der Plattform "Realtor" soll Spaceys fünfstöckige Haus in Baltimore rund 800 Quadratmeter haben und direkt über den Hafen ragen. Es verfüge demnach über sechs Schlafzimmer und sieben Badezimmer.

Spacey räumt Fehler ein

Mehrere Männer hatten Spacey in den vergangenen Jahren sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Die 2017 im Zuge der MeToo-Debatte erstmals mit Nachdruck öffentlich gemachten Vorwürfe des Schauspielers Anthony Rapp gegen den zweifachen Oscar-Preisträger hatten weitere Anschuldigungen nach sich gezogen und Spaceys Karriere ins Wanken gebracht.

Spacey bestritt die Vorwürfe Rapps - und eine New Yorker Jury sprach den Star 2022 frei. Weitere Männer gingen vor Gericht, doch einige Klagen wurden zurückgezogen oder wegen Verjährung abgewiesen. Auch in einem Prozess vor einem Londoner Gericht, in dem ihm vier Männer sexuelle Übergriffe vorgeworfen hatten, gab es 2023 einen Freispruch für Spacey.

In der 90-minütigen Sendung "Piers Morgan Uncensored" räumte Spacey Fehler ein, wies aber den Vorwurf zurück, er habe sich aggressiv verhalten. Er sei an Grenzen gegangen und habe andere auf sexuelle Weise berührt, ohne zu wissen, dass sie es nicht wollten. Er sei in diesen Situationen aber "sanft" vorgegangen.

Video: Schlechte Karten für Kevin Spacey

Spacey bestritt Vorwürfe

Bei dem Prozess in London hatte die Anklage das Bild eines Mannes gezeichnet, der seine Macht ausnutzt, um Männer sexuell zu belästigen. Spacey hatte die Vorwürfe bestritten beziehungsweise gesagt, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt.

Als Vorwürfe gegen Spacey publik wurden, beendete Netflix umgehend die Zusammenarbeit zu der Hit-Serie "House of Cards", in der Spacey die Rolle des knallharten Politikers Frank Underwood spielte. Auch wurden Szenen mit dem Star in dem Thriller "All The Money in the World" (Alles Geld der Welt) nachträglich entfernt.

ribbon Zusammenfassung
  • Kevin Spacey ist nach eigenen Angaben hoch verschuldet und wird sein Haus in Baltimore verlieren, das diese Woche zwangsversteigert wird.
  • Mehrere Männer hatten Spacey in den vergangenen Jahren sexuelle Übergriffe vorgeworfen, doch in mehreren Prozessen wurde er freigesprochen oder die Klagen wurden abgewiesen.
  • Nach den Vorwürfen beendete Netflix die Zusammenarbeit mit Spacey und entfernte Szenen mit ihm aus dem Film 'All The Money in the World'.