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Edward Berger erwartet keine allzu politische Oscar-Show

Heute, 11:39 · Lesedauer 2 min

Hollywood steht wieder im Rampenlicht, wenn am Sonntag (Ortszeit) der wichtigste Filmpreis der Welt verliehen wird - mitten in einer angespannten Weltlage. Doch der österreichisch-schweizerische Regisseur und Oscar-Preisträger Edward Berger ("Im Westen nichts Neues") erwartet keine allzu politische Show.

"Es ist Entertainment", sagte Berger in Los Angeles. "Da bleibt Politik weitestgehend auf der Strecke. Es wird Witze geben, die werden lustig werden und natürlich auch Hiebe nach Washington, aber es wird im Rahmen des Entertainments bleiben", führte er am Rande eines Empfangs von German Films, der Auslandsvertretung des deutschen Films, aus.

Kurz vor der Gala wurden bei dem Event in Hollywood die deutschen Nominierten und ihre Teams gefeiert. Der in Wolfsburg geborene Filmemacher Berger hat mit seinem Vatikan-Thriller "Konklave" acht Gewinnchancen.

Es winkt der Spitzenpreis als "Bester Film" und unter anderem Auszeichnungen in Sparten wie adaptiertes Drehbuch, Hauptdarsteller (Ralph Fiennes), Kostümdesign (Lisy Christl) und Musik (Volker Bertelmann). Christl lebt in Berlin, Bertelmann in Düsseldorf.

Berger zu Bränden: Kalifornien denkt nach vorn

Die 97. Academy Awards stehen unter dem Eindruck der verheerenden Brände, die im Jänner im Großraum Los Angeles wüteten. Berger (54), der 2023 mit seinem Kriegsfilm "Im Westen Nichts Neues" bei der Oscar-Gala mit vier Preisen triumphierte, hält große Stücke auf die Resilienz der Filmmetropole. "Gerade Kalifornien ist unheimlich flink auf den Füßen und denkt einfach nach vorn. Wenn die hinfallen, stehen sie wieder auf und sagen 'Wir bauen auf, wir machen weiter'."

Von dieser Positivität könnte man "wahnsinnig viel" lernen, sagte Berger. Das könnte auch dem Kampfgeist in der politisch angespannten Lage gerade zwischen Hollywood und Washington helfen. "Ich bin hoffnungsvoll, dass wir weiterhin Filme machen, die streitbar sind und sich dem entgegenstellen und sich nicht einfach überrollen lassen von dem politischen Wirken gerade."

Zusammenfassung
  • Edward Berger, Regisseur von 'Konklave', erwartet bei den 97. Academy Awards keine allzu politische Show, sondern eine auf Unterhaltung fokussierte Veranstaltung.
  • Der Film 'Konklave' hat acht Gewinnchancen, darunter in den Kategorien 'Bester Film', adaptiertes Drehbuch und Hauptdarsteller.
  • Berger lobt Kaliforniens Resilienz nach den Bränden im Januar und betont die Bedeutung von Filmen, die sich politischen Herausforderungen stellen.