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Linzer Musiktheater 2025/26 mit "Rosenkavalier" und Shrek

Heute, 11:44 · Lesedauer 5 min

Der "Rosenkavalier" in den Händen von Intendant Hermann Schneider sowie Chefdirigent Markus Poschner und das Musical "Shrek" in der Regie von Werner Sobotka sind zwei der Highlights der Saison 2025/26 im Linzer Landestheater. Die Schauspielsparte muss wegen Umbauarbeiten an der Promenade logistisch jonglieren. Inhaltlich wendet sich Spartenleiter David Bösch dem Fußball zu und hat ein Doku-Theater zum Prozess gegen den Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann auf den Spielplan gesetzt.

Die Saison - die zehnte unter der Intendanz Schneiders - steht unter dem Jahresmotto "So alt wie jung", ein "Wortspiel, das auf die ganze Theaterarbeit zutrifft", findet der Leiter des Fünf-Sparten-Hauses. Im Sinne dieses Mottos habe man beim Programmbuch den gegenteiligen Weg als in der aktuellen Spielzeit eingeschlagen: War es heuer durch KI-generierte Bilder illustriert worden, was durchaus für Diskussionen und Verwirrung gesorgt hat, gibt es nun eine Kehrtwende zum Analogen. Für 2025/26 seien "reale Objekte vor einem selbst aufgemalten Hintergrund fotografiert worden", schilderte Schneider bei der Programmpräsentation am Dienstag.

Markus Poschner, der 2027 Linz verlässt, beginnt seine vorletzte Saison als Chefdirigent im Musiktheater mit dem "Rosenkavalier" von Richard Strauss. Einem "Leib-und-Magen-Werk, das mir sehr am Herzen liegt", wie er bekannte. Die "Komödie für Musik" wurde in Linz zuletzt 2012 im "alten" Landestheater gespielt und 2013 ins damals neue Musiktheater am Volksgarten übernommen. Die Neuinszenierung von Hermann Schneider wird zur Gänze mit eigenen Kräften besetzt. Premiere ist am 4. Oktober im Großen Saal des Linzer Musiktheaters. Poschner hat auch die musikalische Leitung bei Leos Janaceks Oper "Katja Kabanowa", inszenieren wird Peter Konwitschny (26. April 2026).

Mit Puccinis Oper "Turandot" (17. Jänner) und Donizettis "Don Pasquale" (30. Mai) werden weitere Opernhits angekündigt. "Wiener Blut" von Johann Strauss wird sich zweifellos neben dem reicheren Musical-Angebot behaupten. Als Uraufführung kommt die Operette "Heute Nacht Fräulein" von Walter Kaufmann auf die BlackBox-Bühne des Musiktheaters. Eine weitere Uraufführung betrifft die Familienoper "Madita" von Viktor Aslund, nach Astrid Lindgren. In Kooperation mit den Schwetzinger SWR Festspielen erlebt das Musiktheater "Adam und Eva" von Mike Svoboda die Österreichische Erstaufführung. "Gormenghast", eine Fantasy-Oper von Irmin Schmidt, wird ins Schauspielhaus an der Linzer Promenade verlegt.

Musical startet grün

Die Musical-Saison startet in grün: Werner Sobotka wird "Shrek - das Musical" nach dem gleichnamigen Film mit Musik von Jeanine Tesori und mit Texten von David Lindsay-Abaire inszenieren, Premiere ist am 5. September. Für die Produktion wurden bereits Kinder - drei je Abend werden auf der Bühne stehen - gecastet. Unter der Regie von Spartenleiter Matthias Davids kommt dann am 15. November die Österreichische Erstaufführung von "Come from away - Die von woanders" von Irene Sankoff und David Hein auf die Bühne. Weiters noch im Musical-Spielplan: "Wonderful Town" von Leonard Bernstein ab 21. März und ein konzertanter Abend mit Musik aus Disney-Filmen ("Ein Teelöffel Feenstaub" ab 10. Mai). In der BlackBox gibt es mit "Die Mitte der Welt" von Niklas Wagner (Text) und Sarah Taylor Ellis (Musik) eine Uraufführung (ab 24. Jänner) im kleineren Rahmen. Die Musical-Company bleibt mit 13 Mitgliedern gleich groß, auch wenn es vier personelle Wechsel geben wird, darunter Lokalmatadorin Daniela Dett, die seit der Gründung dabei war.

Schauspiel-Anpfiff baustellenbedingt im Musiktheater

Im Schauspiel erfolgt der Anpfiff für die Spielzeit am 13. September mit der Uraufführung von "Das Derby", ein "Stück in zwei Halbzeiten und einer Verlängerung" von Spartenleiter David Bösch - allerdings startet die Saison wegen laufender Umbauarbeiten statt im Schauspielhaus in der BlackBox des Musiktheaters. Dort wird auch der beim Thema bleibende Liederabend "You'll never sing alone" von Joachim Werner und Bösch ab 19. September Platz finden. Das Dokumentationstheater "Eichmann vor Gericht", das Peter Wittenberg nach den originalen Prozessakten inszenieren wird, hat mit dem Landesgericht Linz ein mehr als passendes Ausweichquartier gefunden (Premiere: 21. September). Diese drei Produktionen bleiben die gesamte Spielzeit über an ihren Spielorten.

William Shakespeares Komödie "Maß für Maß" soll bereits wieder im Schauspielhaus Premiere feiern (11. Oktober). Mit "Eurotrash" von Christian Kracht gibt es auch heuer wieder eine Koproduktion mit den Salzkammergut Festwochen Gmunden (ab 18. Oktober). Susanne Lietzow wird mit Gilbert Handler heuer die "Bettleroper" nach John Gay und Johann Christoph Pepusch neu interpretieren (ab 5. Dezember im Schauspielhaus). Die Stückentwicklung "Fucking old - Alte Liebe" von Winzer & Winzer (UA) folgt am 7. Dezember auf der Studiobühne.

Bösch mit Büchners "Woyzeck", Ostertag mit "Radio Sarajevo"

Nach "Glaube Liebe Hoffnung" von Ödön von Horváth (30. Jänner) und der Uraufführung "Verräter" von Lisa Wentz (1. Februar) widmet sich David Bösch Georg Büchners Dramenfragment "Woyzeck" (28. Februar, Schauspielhaus) und Sara Ostertag inszeniert die Österreichische Erstaufführung von "Radio Sarajevo" nach dem Roman von Tijan Sila in Kooperation mit dem Theater in der Gumpendorferstraße (20. März). Weitere Produktionen: "Die Räuber der Herzen" (EA) von Bonn Park, "Die Ratten" von Gerhart Hauptmann und Molières "Der Menschenfeind".

Die Tanzsparte zeigt "Shakespeare's Dream" (UA) von Andrey Kaydanovskiy und "Amor & Psyche?" von Jeroen Verbruggen sowie die Preisträger-Choreografie des Internationalen Wettbewerbs für Choreografie Hannover 2025.

Kartenverkauf steuert heuer wieder auf Rekordsaison zu

Mit dem Kartenverkauf in der laufenden Spielzeit ist der kaufmännische Leiter Thomas Königstorfer hoch zufrieden: Bisher habe man 12,2 Millionen Karten verkauft. Das seien fast zehn Prozent mehr als in der "Rekordsaison" 2023 (11,4 Millionen), bilanzierte er. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Abos - heuer zählte man mehr als 17.900 Abonnenten, um neun Prozent mehr als im Vorjahr.

(S E R V I C E - www.landestheater-linz.at)

Zusammenfassung
  • Das Linzer Landestheater präsentiert in der Saison 2025/26 Highlights wie den 'Rosenkavalier' unter Markus Poschner und 'Shrek - das Musical' unter Werner Sobotka.
  • Markus Poschner beginnt seine vorletzte Saison als Chefdirigent mit dem 'Rosenkavalier', der am 4. Oktober Premiere feiert.
  • Wegen Umbauarbeiten an der Promenade muss die Schauspielsparte auf andere Spielstätten ausweichen.
  • Die aktuelle Spielzeit verzeichnet mit 12,2 Millionen verkauften Karten und über 17.900 Abonnenten eine Rekordsaison.
  • Das Jahresmotto 'So alt wie jung' spiegelt sich in der Programmgestaltung wider, mit mehreren Uraufführungen und einer Rückkehr zu analogen Illustrationen.