APA/APA/AFP/JONATHAN NACKSTRAND

Abba-Star Ulvaeus kämpft für Fairness in der Musikbranche

Ex-Abba-Mitglied Björn Ulvaeus hat sich in der Coronakrise für fairere Bezahlmodelle für Musiker ausgesprochen. Die Pandemie habe Licht auf "die Not der Songschreiber" und die Probleme der Musikbranche geworfen, sagte Ulvaeus der Nachrichtenagentur AFP. Die existierenden Strukturen würden vor allem Superstars zugutekommen, weniger bekannte Musiker benachteiligen und der künstlerischen Freiheit schaden.

Der 75-jährige Schöpfer von Hits wie "Dancing Queen" und "Mamma Mia" vertritt als Präsident des internationalen Dachverbands für Autoren und Komponisten Cisac rund vier Millionen im kreativen Bereich Beschäftigte. Er ist Mitautor eines am Samstag veröffentlichten Papiers unter dem Titel "Rebalancing the Song Economy" ("Neuordnung der Musikwirtschaft").

Derzeit gingen "80 Prozent an die Drakes, die Swifts. Der Nischen-Jazzkünstler bekommt fast gar nichts", kritisierte Ulvaeus. Dabei habe diese Künstlerin oder dieser Künstler vielleicht "10.000 Fans da draußen, die ihn oder sie lieben - und wenn deren Geld auch wirklich an sie gehen würde, könnten sie davon leben". Mit der steigenden Bedeutung von Streamingdiensten wachse aber stattdessen die Ungleichheit zwischen den Superstars der Branche und weniger bekannten Musikern, was durch die Coronapandemie verschärft werde.

"Ich habe das Gefühl, dass viele Songschreiber sich zu früh von ihren Songs trennen müssen", sagte Ulvaeus. "Schrott" von "richtig Gutem" zu unterscheiden brauche "Zeit, harte Arbeit und Geduld". Für diese Freiheit aber brauche es finanzielle Absicherung: "Geld gibt dir diese Zeit."

ribbon Zusammenfassung
  • Ex-Abba-Mitglied Björn Ulvaeus hat sich in der Coronakrise für fairere Bezahlmodelle für Musiker ausgesprochen.
  • Die Pandemie habe Licht auf "die Not der Songschreiber" und die Probleme der Musikbranche geworfen, sagte Ulvaeus der Nachrichtenagentur AFP.
  • Die existierenden Strukturen würden vor allem Superstars zugutekommen, weniger bekannte Musiker benachteiligen und der künstlerischen Freiheit schaden.