Zuckerberg im US-Senat: "Sie haben Blut an Ihren Händen"
Am Mittwoch wurden in den USA die Vorstandsvorsitzenden der größten Tech-Konzerne wie Meta, TikTok, X (früher Twitter), Discord und Snap im US-Senat vorgeladen. Sie wurden zu den Gefahren für Kinder und Jugendlichen auf ihren Diensten befragt.
"Herr Zuckerberg, Sie haben Blut an Ihren Händen", kreidete etwa die republikanische Senatorin Lindsey Graham an. Den Konzernchefs wird vorgeworfen, nicht genug gegen die Gefahren auf ihren Plattformen zu tun. Die Rede ist etwa von mangelnden Schutz vor Sexualstraftätern oder psychischen Belastungen.
Zuckerberg bittet um Entschuldigung
Auch Opfer, denen durch Meta und Co. Leid widerfahren ist, waren mit ihren Familien ebenso vor Ort. Während der Anhörungen hielten die Eltern Bilder ihrer Kinder hoch, die sich durch Selbstmord verloren hatten.
Die Befragung entwickelte sich in ein hitziges Hin- und Her. Der republikanische Senator von Missouri, Josh Hawley, fragte Zuckerberg, ob er die Familien entschädigt habe. "Ich glaube nicht", antwortete er. Hawley legte nach: "Möchten Sie sich nicht entschuldigen?" Zuckerberg drehte sich zu und entschuldigte sich für das, was sie durchgemacht haben.
Snap für gesetzliche Haftung für Social Media
Dennoch blieb er über die gesamte Befragung hindurch eiserner Überzeugung, dass es die Aufgabe von Meta sei "branchenführende Tools zu entwickeln". Meta arbeite hart daran, Eltern und Jugendliche zu unterstützen und Kontrollmechanismen zu bieten, um mögliche Schäden zu verhindern.
Im Zuge der Anhörung kündigte TikTok-Chef Shou Zi Chew an, mehr als zwei Milliarden Dollar (etwa 1,8 Milliarden Euro) in "Vertrauen und Sicherheit" zu investieren. Snap-CEO Evan Spiegel sprach sich schon vor der Anhörung für eine gesetzliche Haftung für Apps und soziale Netzwerke aus.
Im US-Kongress sind derzeit mehrere Gesetze in Arbeit, die es möglich machen sollen, Online-Plattformen für eine wissentliche Weiterverbreitung von Missbrauchsdarstellungen haftbar zu machen. Die Senator:innen forderten die Konzernchefs auf, die Gesetzesentwürfe zu unterstützen.
Zusammenfassung
- Eine Anhörung im US-Senat unter Anwesenheit der Konzernchefs der größten Technologiekonzerne entpuppte sich als brisanter Fragenhagel.
- Den Konzernchefs wird vorgeworfen, nicht genug gegen die Gefahren auf ihren Plattformen zu tun.
- "Herr Zuckerberg, Sie haben Blut an Ihren Händen", kreidete etwa die republikanische Senatorin Lindsey Graham an.
- Meta-Chef Mark Zuckerberg entschuldigte sich danach bei anwesenden Eltern, dessen Kinder sich suizidierten.