WhatsApp, Signal & Co: Was sind die sichersten Messenger-Apps?

Der Weltmarktführer WhatsApp kommt aus dem Meta-Konzern und verzeichnet laut Expertenschätzung rund drei Milliarden Nutzer:innen. 86,3 Prozent der befragten Österreicher:innen gaben an, WhatsApp monatlich zu nutzen, so eine Statista-Studie. Keine andere Social-Media-App wird in Österreich so häufig verwendet.

Doch immer wieder gibt es Sicherheitsbedenken bezüglich der Messenger-App. Konkurrenten wie Signal oder Telegram werden stattdessen empfohlen, doch es gibt zum Beispiel auch noch Threema.

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Wie sicher sind die verschiedenen Nachrichtendienste wirklich?

WhatsApp

Vorteile:

• Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Nur Sender:innen und Empfänger:innen können die Nachrichten lesen, auch Chat-Backups können verschlüsselt werden, das ist laut Meta aber nicht standardmäßig aktiviert. Auch werden Nachrichten nicht auf Servern gespeichert.

• Zweistufige Verifizierung: Die Telefonnummer muss auf jedem Gerät mit einer PIN verifiziert werden. 

Nachteile:

• Teilen von Daten: WhatsApp gehört Mark Zuckerbergs Konzern Meta und gibt unverschlüsselte Informationen an andere Unternehmen des Konzerns weiter, etwa an Facebook. Dazu zählen die Telefonnummer, Telefonnummern aus der Kontaktliste, Geräteinformationen und die Nutzungshäufigkeit von WhatsApp.
• Betriebsgeheimnis: Der Quellcode der App wird unter Verschluss gehalten.
• Spyware-Angriffe: WhatsApp wurde bereits mehrmals als Plattform für Spam-Nachrichten oder Spyware-Angriffe genutzt - womöglich wegen seiner großen Nutzerzahl.

Signal

Vorteile:

• Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Die Verschlüsselung kann selbst von modernen Quantencomputern nicht geknackt werden. Alle Nachrichten, Anrufe und Gruppenchats sind standardmäßig mit dem Signal-Protokoll verschlüsselt. Dadurch können weder der Betreiber noch Dritte auf die Inhalte zugreifen.
• Keine Datenspeicherung: Im Gegensatz zu Dienste des Meta-Konzerns sichert Signal keine Metadaten oder Kontaktinformationen auf Servern.
• Open Source: Der gesamte Quellcode der App sowie des Protokolls ist öffentlich verfügbar und kann von jedem eingesehen und verbessert werden. Dies erhöht die Transparenz und stärkt das Vertrauen in die Sicherheitsmechanismen.

Nachteile:

• Eingeschränkte Anonymität: Datenschützer:innen stören sich daran, dass Signal die Angabe einer Telefonnummer zur Registrierung erfordert, weil dies die Anonymität einschränke. Dadurch könne man herausfinden, wem ein Signal-Account gehöre.

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Telegram

Vorteile:

• Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Die ist allerdings nicht die Standardeinstellung. Verschlüsselte Nachrichten gibt es nur im Modus "Secret Chats". In dem Modus werden auch Daten nicht auf Servern gespeichert.

Nachteile:

• Cloudbasiert: Befindet man sich nicht im "Secret Chats"-Modus werden alle Nachrichten und Bilder auf einem Server gespeichert. Das macht die Daten auffindbar, wenn die Server angegriffen werden.

Threema

Vorteile:

• Kostenpflichtig: Die Schweizer App Threema kostet einmalig zwischen 5 und 6 Euro, je nach App-Store.
• Anonyme Registrierung: Man kann sich vollkommen anonym registrieren und auch anonym bezahlen. Man braucht weder eine E-Mail-Adresse, noch eine Telefonnummer.
• Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Die Daten sind verschlüsselt und werden - mit Ausnahmen von wenigen Metadaten - nur auf den jeweiligen Geräten gespeichert.
• Open Source: Der Servercode von Threema ist mittlerweile auch Open Source, was die Transparenz erhöht. Zudem wird das "Perfect Forward Secrecy" (PFS) verwendet. Damit wird verhindert, dass Angreifer, die Zugriff auf die App erlangt haben, früher gesendete oder empfange Nachrichten des Users zu entschlüsseln.

Nachteile:

• Serversicherung: Die Clientsoftware ist zwar quelloffen, doch der Serverpart nicht. Wie gut gesichert die Server in der Schweiz sind, ist daher unklar, auch, wenn Threema damit wirbt, dass Nachrichten oder Kontaktlisten direkt nach Zustellung bzw. Abgleich vom Server gelöscht werden. Die Sicherheit der Server bleibt laut Expert:innen daher Vertrauenssache.