"Empowerment" für die Jugend: Zadic will zuhören, unterstützen, wertschätzen
Sie habe erst "sehr spät" gemerkt, dass sie etwas verändern kann, sagte Justizministerin Alma Zadić (Grüne) zu Moderatorin Stephanie Cox von der Non-Profit-Organisation Ashoka für Kinder und Jugendliche in Österreich, der Schweiz und Liechtenstein
Zadić kam, als sie zehn Jahre alt war, nach Österreich und musste zunächst die Gesellschaft verstehen. Später studierte sie Rechtswissenschaften, um "Menschen zu helfen, die so ähnlich sind wie ich". Sie wollte Menschen, denen es schlechter geht, dabei helfen, ihr Recht wahrzunehmen.
Besonders einprägsam sei für sie ihr Studienaufenthalt in New York City gewesen. Dort habe man sie ermutigt, mit Professoren über ihre Ideen und Gedanken zu sprechen. Dieses "Empowerment" wolle sie nun an andere weitergeben. Indem man Menschen zuhört und ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Gedanken zu teilen, könne man auch ihre Mentalität ändern und ihnen damit helfen, Changemaker zu werden.
Zuhören, unterstützen, wertschätzen
Für Zadić ist die Wertschätzung von jungen Menschen entscheidend. Man sollte deren Ideen nicht niederschlagen, sondern ihnen Mut machen und zuhören. Sie fordert die Menschen auf, Minister:innen zu schreiben, wenn sie eine "coole Idee" haben. Selbst wenn man sie nicht beachtet, solle man nicht aufgeben, denn irgendwann würde es gelesen.
Die Schülerinnen Sophie und Asal stimmten der Ministerin beim 4GAMECHANGERS-Panel voll zu. Beide sind der festen Überzeugung, begegnet man Jugendlichen und Kindern mit einem offenen Ohr und unterstützt sie, können sie sich entfalten. Auch das richtige Umfeld sei maßgeblich für die Entwicklung von Jungunternehmer:innen und Changemakern.
"Zeit, unseren Scherbenhaufen aufzukehren "
Im Laufe der Zeit würde man die Innovationskraft von jungen Menschen abtöten, bedauert Edeltraud Stiftinger, CEO von AWS. Hier habe man Nachholbedarf. Mann müsse es schaffen, den Innovationsgeist von jungen Menschen nach Schule und Studien am Leben zu erhalten.
Bernhard Hofer, Gründer und CEO von Talentify, will noch "viel radikaler" sein. Für ihn reicht es nicht, Jugendlichen und Kindern nur zuzuhören und sie zu unterstützen. "Wir sind die Züge auf den Schienen und sie die Raketen. Die wissen noch gar nicht, wo sie in zehn bis 20 Jahren sein werden". Er ist der Ansicht, dass man junge Menschen mitnehmen und mitgestalten lassen sollte. Es sei Zeit, "unseren Scherbenhaufen aufzukehren und die zu unterstützen, die Lösungen finden müssen".
Zusammenfassung
- Beim 4GAMECHANGERS Festival diskutierte u.a. Justizministerin Alma Zadić darüber, wie man Kinder und Jugendliche ermutigt, selbstbewusst in die Zukunft zu gehen, um Veränderungen zu bewirken.
- Für Zadić ist die Wertschätzung von jungen Menschen entscheidend. Man sollte deren Ideen nicht niederschlagen, sondern ihnen Mut machen und zuhören.
- Im Laufe der Zeit würde man die Innovationskraft von jungen Menschen abtöten, bedauert Edeltraud Stiftinger, CEO von AWS. Hier benötige es Nachholbedarf.
- Bernhard Hofer, Gründer und CEO von Talentify, will noch "viel radikaler" sein. Er ist der Ansicht, dass man junge Menschen mitnehmen und mitgestalten lassen sollte.