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"Wolfsgruß": Welche Strafe droht?

Der türkische Nationalspieler Merih Demiral zeigte den "Wolfsgruß" als Torjubel beim EM-Aus für Österreich. Er wird dafür von der UEFA für zwei Spiele gesperrt. In Deutschland ist das Symbol nicht verboten, in Österreich schon. Welche Strafe droht?

Das Handzeichen erinnert an den "Schweigefuchs", das immer noch von Lehrer:innen gerne gezeigt wird, um für Ruhe in der Klasse zu sorgen. In Wirklichkeit ist der "Wolfsgruß" ein Symbol der ultranationalistischen und rechtsextremen "Grauen Wölfe". 

Dabei handelt es sich um Anhänger:innen der Nationalistischen Bewegung (MHP) bzw. der "Ülkücü-Bewegung" ("Idealisten-Bewegung")  aus der Türkei. 

Nationalistisch geprägt verfolgen sie das Ziel, ein großtürkisches Reich aller Turkvölker vom Balkan bis nach China zu etablieren. Sie sind rassistisch und antisemitisch. Das zeigt sich auch in ihren Feindbildern, die besonders Jüd:innen, Armenier:innen, Kurd:innen, Alevit:innen und Linke sind.

Der türkische Nationalspieler Merih Demiral zeigte den Gruß beim Torjubel im Spiel gegen Österreich, auch von türkischen Fans wurde er bei der EM immer wieder gezeigt. Im Viertelfinale gegen die Niederlande am Samstag könnte das Symbol abermals für Aufregung sorgen. 

Erdoğan kommt nach Berlin

Anders als in Österreich ist der "Wolfsgruß" in Deutschland nicht verboten. Seit dem EM-Achtelfinale wird darüber aber wieder diskutiert, weswegen sich der türkische Machthaber Recep Tayyip Erdoğan extra zum Viertelfinale nach Deutschland reisen soll. Er verglich den "Wolfsgruß" mit einem Wappentier.

Wolfsgruß ist "Propaganda für die Grauen Wölfe"

Integrationsexperte Kenan Güngör im Interview.

Der deutsche Verfassungsschutz sagt hingegen, dass die "grauen Wölfe" "einen übersteigerten Nationalismus, gepaart mit der Vorstellung einer ethnisch homogenen Gesellschaft" propagieren würden und dies nicht mit dem Gedanken der Völkerverständigung und dem friedlichen Zusammenleben der Völker vereinbar sei, doch ein Verbot wie in Österreich gibt es nicht. 

Auch hierzulande waren die Grüße - zuletzt bei Auseinandersetzungen beim Public Viewing am Wiener Hauptbahnhof gesehen, aber auch bei türkisch-nationalistischen, anti-kurdischen Demonstrationen in Favoriten - immer wieder zusehen. 

Welche Strafe droht?

Seit 2019 steht das Zeigen des Grußes hierzulande unter Strafe. Geregelt ist das im Symbole-Gesetz, das beispielsweise auch die Symbole des Islamischen Staats, der Identitären Bewegung, der Hamas oder der Al-Qaida verbietet. 

Wer den "Wolfsgruß" in Österreich zeigt, muss mit einer Strafe von bis zu 4.000 Euro oder einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Monat rechnen. Im Wiederholungsfall ist eine Strafe von bis zu 10.000 Euro möglich

Demiral für zwei Spiele gesperrt

In Deutschland hingegen konnte derweil  nur die UEFA - unter Protest der türkischen Regierung - eine Strafe gegen Demiral verhängen. Er wird für zwei Spiele gesperrt, weil er  "die allgemeinen Verhaltensgrundsätze nicht eingehalten, die grundlegenden Regeln des guten Benehmens verletzt, Sportereignisse für Kundgebungen nicht-sportlicher Art genutzt und den Fußballsport in Verruf gebracht" habe. 

Toni Polster kritisiert "Wolfsgruß"

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  • Der türkische Nationalspieler Merih Demiral zeigte den "Wolfsgruß" als Torjubel beim EM-Aus für Österreich.
  • Er wird dafür von der UEFA für zwei Spiele gesperrt.
  • In Deutschland ist das Symbol nicht verboten, in Österreich schon.
  • Welche Strafe droht?