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WHO: Masern-Fälle weltweit steigen sehr rasch

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht Millionen Kinder in Gefahr, wie sie am Mittwoch in Genf berichtete. Die Zahl der gemeldeten Masern-Fälle sei in den ersten beiden Monaten 2022 um 79 Prozent höher gewesen als im Vorjahreszeitraum.

Ursache für den Anstieg sei, dass zu viele Kinder nicht geimpft würden, auch weil als Folge der Corona-Pandemie Impfprogramme unterbrochen wurden. Ebenso musste einige Länder Mittel, die für Masern-Impfungen vorgesehen waren, anderweitig einsetzen.

Zudem gebe es durch Kriege und Konflikte Millionen Vertriebene in der Ukraine, Äthiopien, Somalia und Afghanistan, deren Kinder auf der Flucht nicht geimpft werden und die oft eng zusammenleben. Wenn die wegen Corona eingeführten Abstandsregeln aufgehoben werden, drohten größere Ausbrüche der hochansteckenden Virus-Krankheit.

Tröpfchen-Übertragung

Masern wird durch Tröpfchen beim Husten, Niesen und Sprechen übertragen. Betroffene haben erst Grippe-Anzeichen, dann einen Hautausschlag. Typische Komplikationen sind Mittelohr- und Lungenentzündungen, in schlimmen Fällen kann es auch zu einer Gehirnentzündung kommen. Die Krankheit kann tödlich verlaufen. Außerdem ist bei Infizierten das Immunsystem geschwächt und sie können sich schneller als Gesunde andere Krankheiten zuziehen.

21 große Masern-Ausbrüche, Dunkelziffer höher

Im Jänner und Februar seien 17.338 Masern-Fälle gemeldet worden. 2020 hätten 23 Millionen Kindern die üblichen Kinderschutzimpfungen nicht bekommen, so viele wie seit 2009 nicht mehr. Zwischen April 2021 und April 2022 habe es 21 größere Masern-Ausbrüche gegeben, die meisten davon in Afrika und der östlichen Mittelmeerregion. Vermutlich seien die wahren Zahlen deutlich höher, weil die Meldesysteme vielerorts unterbrochen wurden. Die größten Ausbrüche gab es in Somalia, Jemen, Nigeria, Afghanistan und Äthiopien.

Auch Österreich bedroht

In Österreich wird anlässlich der Europäischen Impfwoche (24. bis 30. April) noch bis inklusive Samstag in den Covid-Impfstraßen eine Immunisierung gegen Mumps-Masern-Röteln angeboten. Wegen Rückgängen von Impfraten droht auch hierzulande die Gefahr von größeren Ausbrüchen, warnte der Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH) vorige Woche.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht deshalb Millionen Kinder in Gefahr, wie sie am Mittwoch in Genf berichtete.
  • Die Zahl der gemeldeten Fälle sei in den ersten beiden Monaten 2022 um 79 Prozent höher gewesen als im Vorjahreszeitraum.
  • Ursache für den Anstieg sei, dass zu viele Kinder nicht geimpft würden, auch weil als Folge der Corona-Pandemie Impfprogramme unterbrochen wurden.
  • Im Jänner und Februar seien 17.338 Masern-Fälle gemeldet worden. 2020 hätten 23 Millionen Kindern die üblichen Kinderschutzimpfungen nicht bekommen, so viele wie seit 2009 nicht mehr.
  • In Österreich wird anlässlich der Europäischen Impfwoche (24. bis 30. April) noch bis inklusive Samstag in den Covid-Impfstraßen eine Immunisierung gegen Mumps-Masern-Röteln angeboten.
  • Wegen Rückgängen von Impfraten droht auch hierzulande die Gefahr von größeren Ausbrüchen, warnte der Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH) vorige Woche.