Waffendebatte nach Amoklauf: "Republikaner nehmen tote Kinder in Kauf"

USA-Experte Yussi Pick analysiert im PULS 24 Interview den Amoklauf an einer Schule in Texas. Für schärfere Waffengesetze sei Präsident Biden auf die Republikaner angewiesen, diese wiederum wollen auf die Finanzierung durch die Waffenlobby nicht verzichten.

Mindestens 19 Kinder wurden am Dienstagabend im US-Staat Texas getötet. Ein 18-Jähriger lief während der Unterrichtszeit in der Robb Elementary School in Uvalde nahe San Antonio Amok bis ihn Sicherheitskräfte erschossen.

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Nach dem Amoklauf entbrannte in den USA erneut eine Debatte über schärfere Waffengesetze. US-Präsident Joe Biden wandte sich in einer emotionalen Ansprache im Weißen Haus ans Volk. "Als Nation müssen wir uns fragen, wann in Gottes Namen wir der Waffenlobby die Stirn bieten werden", sagte er.

"Wann werden wir der Waffenlobby die Stirn bieten?"

Zahlreiche Promis, darunter auch der ehemalige Präsident Barack Obama, forderten ebenfalls Konsequenzen: "Unser Land ist gelähmt, nicht durch Angst, sondern durch eine Waffenlobby und eine politische Partei, die keine Bereitschaft gezeigt haben, in irgendeiner Weise zu handeln, um diese Tragödien zu verhindern", betonte Obama und meinte damit die Republikaner.

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Doch um etwas zu ändern, brauche Biden genau die Republikaner: Wie USA-Experte Yussi Pick erklärt, könne Biden zwar eine "executive order" erlassen. So ein Dekret wäre aber bloß ein "symbolischer Akt." Denn für eine tatsächliche Gesetzesänderung blockierten die Republikaner die notwendigen Abstimmungen. Biden müsse diesen "symbolischen Akt" aber dennoch machen, denn sonst werde ihm vorgeworfen, untätig zu sein, so Pick.

Republikaner mit Waffenlobby verbandelt

Pick erklärt, dass die Republikaner auf die Finanzierung durch die einflussreiche Waffenlobby NRA nicht verzichten wollen. Für die weitere Finanzierung nehme man auch tote Kinder in Kauf, kritisiert der USA-Experte. Ihre enge Verbindung stelle ein großes Hindernis für Lösungen dar.

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Doch: "Die Bevölkerung ist mit einer großen Mehrheit für schärfere Waffengesetze", nur das "verkorkste politische System" sichere den Republikanern weiterhin politische Mehrheiten. Solange diese Blockade nicht endet, werde sich bei den Waffengesetzen nichts ändern, so Pick.

Auch andere Gründe für viele Amokläufe

Als Grund für den neuerlichen Amoklauf sieht Pick aber auch andere Gründe - nicht nur die lockeren Waffengesetze: So seien zwar Waffen an sich ein Problem, hinzu komme jedoch noch die schlechte  Versorgung für psychisch Kranke - "in Kombination tödlich".

ribbon Zusammenfassung
  • Mindestens 19 Kinder wurden am Dienstagabend im US-Staat Texas getötet. Ein 18-Jähriger lief während der Unterrichtszeit in der Robb Elementary School in Uvalde nahe San Antonio Amok,  bis ihn Sicherheitskräfte erschossen.
  • US-Präsident Joe Biden wandte sich in einer emotionalen Ansprache im Weißen Haus ans Volk. "Als Nation müssen wir uns fragen, wann in Gottes Namen wir der Waffenlobby die Stirn bieten werden", sagte er.
  • Doch um etwas zu ändern, brauche Biden genau die Republikaner: Wie USA-Experte Yussi Pick erklärt, könne Biden zwar eine "executive order" erlassen, um für strengere Waffengesetze zu sorgen.
  • So ein Dekret wäre aber bloß ein "symbolischer Akt." Denn für eine tatsächliche Gesetzesänderung blockierten die Republikaner die notwendigen Abstimmungen.
  • Pick erklärt, dass die Republikaner auf die Finanzierung durch die einflussreiche Waffenlobby NRA nicht verzichten wollen. Für die weitere Finanzierung nehme man auch tote Kinder in Kauf. Ihre enge Verbindung stelle ein großes Hindernis für Lösungen dar.
  • Doch: "Die Bevölkerung ist mit einer großen Mehrheit für schärfere Waffengesetze", nur das "verkorkste politische System" sichere den Republikanern weiterhin politische Mehrheiten.