Daniel Craig will sich nicht von James Bond emanzipieren
In seinem neuen Film "Queer", der auf dem gleichnamigen Roman und dem Leben von William S. Burroughs basiert, spielt Craig den schwulen, trinkenden Schriftsteller Lee. "Ich habe früher Filme in diesem Stil gemacht. Ich liebe es, dass ich jetzt wieder solche Filme machen kann", sagte der 56-Jährige.
"Während meiner Bond-Zeit hätte ich diesen Film nicht machen können. Es hätte sich irgendwie gezwungen angefühlt, wie eine Reaktion auf Bond, und das hätte einfach nicht gepasst. Es stört mich nicht, wenn Leute diese Vergleiche anstellen, aber für mich fühlt sich das sehr eigenständig an. Und das ist für mich persönlich ein unglaublich befriedigendes Gefühl."
Vor seinem rund 15-jährigen Engagement als 007 spielte Craig viele unterschiedliche Rollen, darunter als Liebhaber des Malers George Dyer in "Love Is The Devil" (1998) oder als Schizophrenie-Kranker in "Some Voices" (2000). Mittlerweile würde jeder neue Film von ihm im James-Bond-Kontext bewertet. "Die Leute wollen diese Geschichte haben", erklärte Craig. "Sie wollen sagen: "Oh, schau mal, er hat sich von Bond emanzipiert. Was ist, wenn ich das gar nicht will?"
Egal, ob James Bond, "Queer" oder andere Projekte – sein Ziel sei es, unabhängig vom Genre die bestmöglichen und emotional tiefgründigsten Filme zu drehen. "Ich finde es irgendwie respektlos, wenn man die Filme gegeneinander ausspielen will, als wären das völlig andere Dinge", sagte Craig. "So sehe ich das nicht. Ich will einfach schöne Filme machen. Egal in welchem Genre – lasst uns einfach schöne Filme machen."
Für seine beeindruckende Performance in "Queer" erhielt Craig - nach "Knives Out" und "Glass Onion" - seine dritte Golden-Globe-Nominierung in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller". In Österreich wird das Drama des italienischen Regisseurs Luca Guadagnino ab 2. Jänner im Kino zu sehen sein.
Zusammenfassung
- Daniel Craig, bekannt als James Bond, möchte sein Image als 007 nicht ablegen und lehnt die Vorstellung ab, sich nach Bond neu erfunden zu haben.
- In seinem neuen Film 'Queer', der ab dem 2. Januar in Österreich zu sehen ist, spielt Craig eine Rolle, die er während seiner 15-jährigen Bond-Karriere nicht hätte annehmen können.
- Für seine Leistung in 'Queer' wurde Craig für die dritte Golden-Globe-Nominierung als bester Hauptdarsteller nominiert.