Vermisstensuche nach Gletscherabbruch in Indien fortgesetzt
Bisher konnten die Helfer nach Behördenangaben etwa 100 Meter Schutt und Gesteine aus dem Tunnel räumen. "Hunderte Männer arbeiten rund um die Uhr", sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. "Aber die Chancen, sie lebend zu finden, schwinden mit jeder vergehenden Stunde." Das schroffe Terrain und die Kälte erschwerten die Lage.
Der Vorfall ereignete sich auf gut 2000 Meter Höhe im nordindischen Bundesstaat Uttarakhand. Die Schlamm- und Wassermassen beschädigten zwei Elektrizitätswerke sowie fünf Brücken; sie schwemmten Straßen und Häuser weg. Da sich der gesamte Gletscher flussabwärts bewegte, seien Menschen in tieferliegenden Dörfern in Sicherheit gebracht worden, hieß es. 13 Dörfer würden inzwischen per Helikopter mit Essen und medizinischer Hilfe versorgt, sagte Innenminister Amit Shah.
Einige indische Wissenschafter gehen davon aus, dass die Sturzflut mit dem Klimawandel und dem Gletscherschmelzen sowie der raschen Entwicklung der Region zusammenhängen könnten. So hat der Bau von breiteren Straßen und Kraftwerken die Region womöglich gefährdeter gemacht. In der hügeligen Landschaft gibt es immer wieder Unglücke.
Die Gletscher in der Region schrumpfen wegen des Klimawandels seit Jahren in hohem Tempo. Laut einer 2019 veröffentlichten Studie könnten bis zum Jahr 2100 zwei Drittel der Gletscher im auch als "dritter Pol" bezeichneten Himalaya schmelzen, wenn die weltweiten Treibhausgasemissionen nicht drastisch gesenkt werden.
Zusammenfassung
- Nach der schweren Sturzflut nach einem Gletscherabbruch in Indien ist die Opferzahl auf mindestens 32 Tote gestiegen.
- Ein riesiger Gletscher war Sonntagfrüh von einem Berg im Himalaya abgebrochen und in einen Fluss gestürzt.
- So hat der Bau von breiteren Straßen und Kraftwerken die Region womöglich gefährdeter gemacht.
- Die Gletscher in der Region schrumpfen wegen des Klimawandels seit Jahren in hohem Tempo.