Royaler Schlagabtausch vor "Megxit"-Interview
Queen Elizabeth II. (94) soll erst durch die Ankündigung des US-Senders CBS von dem Gespräch ihres Enkels Prinz Harry (36) und seiner Frau Herzogin Meghan (39) mit Star-Moderatorin Oprah Winfrey erfahren haben.
Königshaus könnte sich mit Enthüllungen revanchieren
Die Königin werde das Interview und den "Zirkus" darum ignorieren und sich vielmehr auf ihre Verpflichtungen konzentrieren, zitierte die "Sunday Times" Palast-Quellen. Doch Berater stünden bereit, sich "mit neuen Enthüllungen über das Verhalten des Paares zu revanchieren, wenn die Monarchie angegriffen wird". Bereits in den Tagen zuvor wurden immer wieder Informationen durchgereicht. So berichtete der "Telegraph", die Prüfbehörde Charity Commission nehme die Wohltätigkeitsorganisation des Paares, Sussex Royal, unter die Lupe, die Meghan und Harry nach ihrem royalen Ausstieg geschlossen hatten.
Im Palast soll Harry "die Geisel" genannt werden
Vor allem die Ex-Schauspielerin gerät immer heftiger unter Beschuss. Genüsslich zitierten selbst renommierte Blätter angebliche Verfehlungen und extravagante Sonderwünsche der Herzogin von Sussex im Königshaus. Allgegenwärtig ist zudem eine Anekdote, dass Harry "Was Meghan will, bekommt Meghan auch" durch die Palastgänge gebrüllt haben soll, als ihr ein besonderes Schmuckstück für die Hochzeit verweigert wurde. "Die Geisel" werde der Queen-Enkel seit seiner Beziehung mit Meghan im Palast genannt, ist zu lesen.
Schlechtes Timing: Vorwürfe, weil Prinz Philip im Spital ist
"Man muss nicht einmal ein Royals-Fan sein, um das Gefühl zu haben, dass ein Teil unseres Lebens zerfetzt wird", schrieb die Kolumnistin Camilla Long in der "Sunday Times". Die Königin lasse sich von einem "Leichtgewicht" vorführen. "Es ist einfach falsch." Vielerorts kam Kritik auf, weil das Paar die Interview-Ausstrahlung durchziehe, während Harrys Großvater, Queen-Ehemann Prinz Philip (99), im Krankenhaus liegt. Der Buckingham-Palast goss zuletzt selbst Öl ins Feuer, als er ankündigte, Mobbing-Vorwürfe gegen Meghan zu untersuchen.
Rassismus, Doppelmoral: Meghans Kollege und US-Medien kritisieren Königshaus
"Team Sussex" gegen die "Firma", wie das Königshaus genannt wird: Fast wirkt der Streit wie eine nationale Angelegenheit. Aus Meghans Heimat USA, wo das Paar mittlerweile mit Söhnchen Archie (1) lebt, erfahren die Sussexes Unterstützung gegen die Vorwürfe aus Großbritannien. Meghans Ex-Kollege Patrick J. Adams (39), der mit ihr mehrere Jahre lang in der US-Anwaltsserie "Suits" spielte, kritisierte in mehreren Tweets die königliche Familie. Die TV-Moderatorin Meghan McCain warf dem Königshaus Rassismus vor. Mehrere Kommentatoren warfen dem Königshaus Doppelmoral vor, weil es zwar eine Untersuchung gegen Meghan eingeleitet hat, nicht aber wegen der Verwicklung von Queen-Sohn Prinz Andrew in den Missbrauchsskandal um den gestorbenen Unternehmer Jeffrey Epstein.
Skandal-Interviews von Diana und Charles schadeten dem Königshaus
Bereits vor der Ausstrahlung sehen Beobachter in London das Gespräch in einer Reihe mit denkwürdigen Interviews. Als Prinz Charles 1994 seine Seitensprünge beichtete, als Harrys Mutter, Prinzessin Diana, 1995 über ihre kaputte Ehe mit dem Thronfolger sprach - das waren harte Schläge für das Königshaus. Dieses Interview aber könnte die Monarchie in ihren Grundfesten erschüttern, ist zu hören. Als zentrale Frage galt im Voraus, ob Meghan und Harry Mitglieder der Königsfamilie namentlich angreifen würden. "Jede Kritik an einem Royal wird als Attacke gegen das gesamte Haus Windsor empfunden werden", schrieb die Nachrichtenagentur PA.
William und Kate sollen auf Versöhnung hoffen
Dass Harry, dem stets ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Großmutter, der Queen, nachgesagt wurde, tatsächlich alle Brücken zur Familie abreißen wird, ist in London kaum vorstellbar. Der "Sunday Telegraph" berichtete, Harrys Bruder Prinz William und seine Frau Herzogin Kate hofften auf eine Versöhnung. "Es wird immer Buckel geben auf der Straße, aber sie sind eine Familie und Familien überstehen diese Dinge", zitierte das Blatt einen namentlich nicht genannten Freund.
Österreich-Ausstrahlung am Montag um 13.50 und 21.10 Uhr
Die Vorab-Clips, die der US-Sender CBS taktisch geschickt veröffentlichte, lassen allerdings nichts Gutes erahnen. Darin sagt Fragestellerin Winfrey zu Meghan, die mit ihrem zweiten Kind schwanger ist: "Du hast einige schockierende Dinge erzählt." In Großbritannien wird das Gespräch erst am Montagabend ausgestrahlt, eine Million Pfund (1,16 Millionen Euro) soll der Sender ITV dafür bezahlt haben. Am Montag wird das Gespräch um 13.50 Uhr und um 21.10 Uhr auch auf ORF 1 ausgestrahlt.
Zusammenfassung
- Von der Traumhochzeit zur royalen Schlammschlacht in nicht einmal drei Jahren: Das TV-Interview von Meghan und Harry droht die britische Königsfamilie zu zerreißen.
- Die Atmosphäre zwischen dem mittlerweile in den USA lebenden Paar und der Royal Family wirkt vergiftet.
- "Die Geisel" werde der Queen-Enkel seit seiner Beziehung mit Meghan im Palast genannt, ist zu lesen.
- Die TV-Moderatorin Meghan McCain warf dem Königshaus Rassismus vor. Mehrere Kommentatoren warfen dem Königshaus Doppelmoral vor, weil es eine Untersuchung gegen Meghan eingeleitet hat, aber nicht gegen Queen-Sohn Prinz Andrew in der Causa Epstein.