Janik: Israels Blockade des Gaza-Streifens ist völkerrechtswidrig
Israels Vollblockade des Gaza-Streifens ist völkerrechtswidrig, sagt Menschen- und Völkerrechtsexperte Ralph Janik im Newsroom LIVE. Die Menschenrechte gelten auch für Zivilisten in einem Gebiet, das von Terroristen verwaltet wird.
Eigene Sicherheit geht für Israel vor
Es sei allerdings sehr schwierig, das Recht auf die Sicherheit Israels zu wahren und gleichzeitig zu garantieren, dass die Bevölkerung im Gaza-Streifen medizinische Güter, sauberes Wasser und dergleichen bekommt. Im Zweifel würde sich Israel für die eigene Sicherheit entscheiden, um zu verhindern, dass die Hamas an mehr Waffen gelangt, so Janik, "zum Leidwesen der Bevölkerung im Gaza-Streifen".
Humanitärer Korridor
Die WHO schlägt einen humanitären Korridor für den Gaza-Streifen vor. Eine solchen zustande zu bringen sei momentan aber schwierig. "Es sind so viele Juden getötet worden wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr", das Misstrauen Israels – auch internationalen Organisationen gegenüber - sei deshalb besonders groß.
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Hamas versteckt sich zwischen Zivilisten
Keine Armee der Welt habe eine Lösung dafür, wie man gegen Terrorgruppen vorgeht, die ihre Kommandostrukturen, Kämpfer und Waffen in dicht besiedeltem Gebiet zwischen Zivilisten verstecken.
Die israelische Armee habe laut Janik die meiste Praxis darin. Sie warnen Zivilisten - und damit zwangsläufig auch die Hamas - mit Flugblättern und lauten, aber ungefährlichen Bomben, bevor Angriffe erfolgen, damit sich die Zivilisten in Sicherheit bringen können. Das Problem sei nur, dass sie nirgendwo anders hinkönnen. Anderen Armeen sei das völlig egal, wie etwa den Russen im Tschetschenienkrieg, die auch alle Zivilisten unter Generalverdacht stellten.
Zusammenfassung
- Menschen- und Völkerrechtsexperte Ralph Janik sagt im Newsroom, dass Israel gegen das Völkerrecht verstößt.
- Einhalten könnte Israel das Völkerrecht nur auf Kosten der eigenen Sicherheit.
