Prozess wegen Nötigung einer Mitschülerin gegen fünf Buben
Die Schüler dürften bei ihren Einvernahmen zwar zugegeben haben, dass sie das Mädchen in das Zimmer brachten, es sei aber auf freiwilliger Basis passiert. Laut Strafantrag sei die 15-Jährige jedoch gegen ihren Willen ins Hotel getragen und dann in das Zimmer gezerrt worden. Der Erstangeklagte soll dabei zudem sexuelle Anzüglichkeiten geäußert haben. Auf dem Zimmer hätten die Burschen gewollt, dass das Mädchen ihnen "die Rücken ausknackst". Der Zweitangeklagte drohte, beim Verweigern die Mitschülerin in einen Kasten einzusperren. Wegen ihrer Unterlegenheit gegenüber den fünf Jugendlichen, habe sich der Teenager nicht zu wehren gewagt.
Zum Prozess wurden sechs Zeugen sowie das Opfer geladen. Der Ausschluss der Öffentlichkeit sei grundsätzlich bei Jugendstrafsachen nicht auszuschließen, meinte der Sprecher des Landesgerichts. Ein Urteil ist für den 24. Jänner geplant.
Zusammenfassung
- Fünf ehemalige Schüler eines Linzer Privatgymnasiums stehen am 24. Jänner wegen Nötigung einer Mitschülerin vor Gericht. Die Vorfälle ereigneten sich während einer Projektwoche in Italien im April des Vorjahres.
- Zwei der Schüler sind zusätzlich wegen gefährlicher Drohung angeklagt. Den Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren drohen bis zu sechs Monate Freiheitsstrafe.
- Die Schüler behaupten, das Mädchen sei freiwillig in das Zimmer gekommen, während der Strafantrag besagt, dass die 15-Jährige gegen ihren Willen ins Zimmer gezerrt wurde. Ein Urteil wird für den 24. Jänner erwartet.