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Prozess um brutalen Supermarkt-Überfall bald in Korneuburg

Nächsten Mittwoch müssen sich zwei Männer nach einem Überfall auf einen Supermarkt in Hollabrunn vor dem Landesgericht Korneuburg verantworten. Dem Duo wird versuchter schwerer Raub und schwere Sachbeschädigung vorgeworfen. Ursprünglich sollte die Schöffenverhandlung bereits im April stattfinden. Weil einer der Beschuldigten erst kurz davor nach Österreich ausgeliefert wurde, wurde der Prozess verschoben, um die Einspruchsfrist zur Anklageschrift abzuwarten.

Die beiden litauischen Staatsbürger im Alter von 33 und 42 Jahren sollen am Abend des 25. Jänner 2019 in einen Supermarkt in Hollabrunn eingedrungen sein. Mehrere Angestellte wurden unter Verwendung von CO2-Pistolen in den Lagerraum gebracht, mit Kabelbindern fesselten die Männer die Arme der Opfer auf deren Rücken. Nachdem die Beschuldigten an die Geschäftsschlüssel gelangten, sollen sie erfolglos versucht haben, den Tresort aufzubrechen. Das Duo suchte laut früheren Polizeiangaben ohne Beute das Weite, eine Beschäftigte wurde leicht verletzt.

Wegen eines bewaffneten Raubüberfalls auf ein Juweliergeschäft in Deutschland saßen die Litauer bereits eine mehrjährige Haftstrafe ab. Nach deren Verbüßung wurden die Männer, gegen die Europäische Haftbefehle bestanden, im Februar bzw. April nach Österreich ausgeliefert. Die Beschuldigten wurden in die Justizanstalt Korneuburg gebracht.

Der 33-Jährige und der 42-Jährige sollen Mitglieder einer neunköpfigen litauischen Bande sein, die im Sommer 2019 ausgeforscht worden war. In unregelmäßigen Abständen und unterschiedlichen Konstellationen sollen die Kriminellen Geschäfte in Niederösterreich überfallen haben und dabei äußerst brutal vorgegangen sein. Zugeordnet wurde der Bande auch ein bewaffneter Raubüberfall auf einen Supermarkt samt kurzzeitiger Geiselnahme in Günselsdorf (Bezirk Baden) am 16. Februar 2019. Fünf litauische Staatsbürger erhielten dafür im Februar 2020 am Landesgericht Wiener Neustadt Freiheitsstrafen von sieben bis 19 Jahren.

ribbon Zusammenfassung
  • Am kommenden Mittwoch beginnt der Prozess gegen zwei litauische Staatsbürger, 33 und 42 Jahre alt, die wegen versuchten schweren Raubs und schwerer Sachbeschädigung im Zusammenhang mit einem Supermarktüberfall in Hollabrunn angeklagt sind.
  • Die Beschuldigten, die bereits wegen eines bewaffneten Raubüberfalls auf ein Juweliergeschäft in Deutschland inhaftiert waren, wurden im Februar bzw. April nach Österreich ausgeliefert.
  • Die Angeklagten sollen Teil einer neunköpfigen Bande sein, die für eine Reihe brutaler Überfälle in Niederösterreich verantwortlich gemacht wird, darunter ein bewaffneter Raubüberfall in Günselsdorf im Februar 2019.