Polen: LGBTQ-Menschen flüchten vor Anfeindungen
Seit Monaten äußert sich die polnische Regierung ablehnend gegenüber Homosexuellen und Personen der LGBTQ-Bewegung (die Abkürzung steht für "Lesbisch, Schwul, Bi, Trans und Queer"). Wie die "New York Times" berichtet sollen sogar Lastwagen schwulenfeindliche Hassbotschaften aus Lautsprechern auf den Straßen polnischer Städte verbreitet haben. Immer mehr Betroffene sehen keine andere Lösung, als Polen zu verlassen.
Eine Umfrage des "ILGA-Europe" aus dem Jahr 2020 zeigt, dass Polen eines der homophobsten Länder Europas ist. Seit der Präsidentschaftswahl im Sommer 2020 soll die Zahl der Angriffe gegen Homosexuelle in Polen sprunghaft zugenommen haben. Darunter auch Fälle körperlicher Gewalt und Zerstörung von Eigentum. Wie viele Personen von den Anfeindungen betroffen sind, ist nicht offiziell erfasst.
Regierung und Kirche gegen LGBTQ
Der nationalkonservative Präsident Andrzej Duda hatte sich im Wahlkampf mit homophoben Äußerungen profiliert. Unter anderem sagte er mit Blick auf Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender: "Man versucht uns einzureden, dass das Menschen sind. Aber es ist einfach nur eine Ideologie." Duda siegte in der Stichwahl am 12. Juli mit einem knappen Vorsprung vor seinem europafreundlichen Herausforderer Rafal Trzaskowski und sicherte sich damit eine zweite Amtszeit.
Eine zentrale Rolle soll auch die römisch-katholische Kirche in dieser Thematik einnehmen. Zuletzt machte der Vatikan Schlagzeilen, weil die Kirche die Segnung von homosexuellen Paaren ablehnte. In Polen besitzt die Kirche nach wie vor einen großen Einfluss. Vor allem in den ländlichen Gebieten, habe die Kirche eine aktiv schwulenfeindliche Haltung eingenommen, heißt es in der "New York Times". Marek Jedraszewski, Polens Erzbischof, soll die LGBTQ-Bewegung als eine "Ideologie" und als "Regenbogenpest" bezeichnet haben.
Papst will homosexuelle Paare nicht segnen: "Gott segnet nicht die Sünde"
Der Vatikan spricht sich gegen Segnung homosexueller Paare aus. Schwul oder lesbisch zu sein, sei Sünde, so die Meinung in Rom.
Zusammenfassung
- Auf Grund der ansteigenden Homophobie in Polen, sehen sich viele Betroffene gezwungen das Land zu verlassen.
- Viele LGBTQ-Menschen sehen sich zunehmend verbalen Angriffen, sowie Drohungen ausgesetzt.
- Seit der Präsidentschaftswahl im Sommer 2020 soll die Zahl der Angriffe gegen Homosexuelle in Polen sprunghaft zugenommen haben.
- Darunter auch Fälle körperlicher Gewalt und Zerstörung von Eigentum. Wie viele Personen von den Anfeindungen betroffen sind, ist nicht offiziell erfasst.
- Der nationalkonservative Präsident Andrzej Duda hatte sich im Wahlkampf mit homophoben Äußerungen profiliert.
- Unter anderem sagte er mit Blick auf Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender: "Man versucht uns einzureden, dass das Menschen sind. Aber es ist einfach nur eine Ideologie."