APA/HERBERT NEUBAUER

Neue U-Bahn ab Freitag in Wien unterwegs

Der "X-Wagen" - die dritte Generation der Wiener U-Bahnen - ist ab Freitag unterwegs. Manches bleibt beim Alten, einige Sachen ändern sich und in wenigen Jahren kommt der "X" auch ohne Fahrer:in aus.

Nach den Silberpfeilen "U" und den neueren "V-Wagen" hätte eigentlich der "W-Wagen" folgen müssen - aufgrund der Aussprache hat man sich aber bei den Wiener Linien aber für "X" entschieden. 

Ab Freitag kann man auf der Linie U3 mit etwas Glück schon in der neuen U-Bahn Garnitur fahren. "Der X-Wagen reiht sich ein in die umfassende Modernisierung des Wiener Linien-Fuhrparks, zu dem auch die neuen Elektro-Busse und Straßenbahnzüge gehören“, sagte SPÖ-Öffi-Stadtrat Peter Hanke.

Aber was ist jetzt neu? 

Die typischen Vierer-Plätze bleiben erhalten, wenn auch nicht alle. Einige werden durch Längssitze ersetzt. Dadurch gibt es pro U-Bahn Garnitur nur noch 200 statt bisher 260 Sitzplätze.

Insgesamt steigt das Platzangebot: statt 882 Passagieren können nun in den neuen "X-Wagen" 928 Passagiere einsteigen. So bleibt auch mehr Platz für Rollstühle, Kinderwägen oder schweres Gepäck. 

Plätze für Menschen mit vorrangigem Sitzbedarf wie Ältere, Schwangere oder Verletzte sind jetzt in Blau gefärbt. Dadurch sollen sie besser unterschieden werden von den normalen Sitzplätzen.

 

"X-Wagen" ab 2026 ohne Fahrer:in unterwegs

Auch im digitalen Bereich setzten die Wiener Linien mit dem neuen Wagen neue Maßstäbe. Auf der noch in Bau befindlichen U5 soll ab 2026 ganz ohne Fahrer:in gefahren werden können. Wie in anderen Metropolen wie Paris oder Barcelona sind dafür aber auch die Bahnsteige anders ausgestattet. Um Unfälle zu verhindern, gibt es eine Trennwand zum Gleis.

Auch der Linienplan aus Papier hat ausgedient. Auf Bildschirmen über allen Fahrzeugtüren im Inneren vom X-Wagen werden angepasste Informationen für die Fahrgäste angezeigt. Über jenen Türen, die bei der nächsten Station öffnen, wird angezeigt, in welche Richtung die jeweiligen Ausgänge liegen, auf welche anderen Linien die Fahrgäste dort umsteigen können und wann die nächsten Abfahrtszeiten dieser Linien sind.

Die Bildschirme über den Türen, die in der nächsten Station geschlossen bleiben, zeigen einen digitalen Netzplan. In diesem Plan sehen die Fahrgäste den aktuellen Standort des Zuges, die jeweilige Fahrtrichtung, den nächsten Halt, sowie wichtige Umsteigemöglichkeiten.

34 Züge von Siemens Mobility

Der X-Wagen kommt von Siemens Mobility und wird direkt im Siemens-Werk Simmering gebaut. Bis 2030 sollen insgesamt 34 Züge im Einsatz sein. 

ribbon Zusammenfassung
  • Der "X-Wagen" - die dritte Generation der Wiener U-Bahnen - ist ab Freitag unterwegs.
  • Manches bleibt beim Alten, einige Sachen ändern sich und in wenigen Jahren kommt der "X" auch ohne Fahrer:in aus.