Nach Bootunglück mit 500 Toten: Küstenwache nimmt neun Männer fest

Die griechische Küstenwache nahm einen Tag nach dem Untergang des Flüchtlingsbootes mit wohl mehr als 500 Toten neuen der Überlebenden fest. Bei den Männern soll es sich um Schlepper handeln.

Die Männer stammen aus Ägypten, ihnen wird unter anderem die Bildung einer kriminellen Organisation vorgeworfen, wie der griechische staatliche Rundfunk (ERT) berichtet. 

Die neun mutmaßlichen Schlepper sollen dem Staatsanwalt der Hafenstadt Kalamata vorgeführt werden. Dieser werde entscheiden, wie es weitergehe, hieß es.

Von den wohl weit über 600 Leuten auf dem vollkommen überfüllten rostigen Schiffkutter wurden nur 104 Personen gerettet. Unter den Überlebenden war keine einzige Frau und kein Kind. Die dürften sich im Frachtraum des Boots befunden und deshalb keine Chance gehabt haben. Der Kutter sank rund 50 Seemeilen südwestlich der griechischen Halbinsel Peloponnes.


Die Befragung der Überlebenden durch Ermittler der Küstenwache dauerte am Donnerstagabend an. Nach neuesten Erkenntnissen der Behörde sei der Fischkutter vor einigen Tagen aus Ägypten gestartet, habe dann einen Stopp im libyschen Tobruk gemacht und weitere Menschen aufgenommen. Danach nahmen die Schlepper Kurs auf Italien.

 

Angehörige suchen nach ihren Familienmitgliedern

Im Hafen von Kalamata trafen am Donnerstag aus anderen Staaten Europas Verwandte der Vermissten ein. Sie versuchten von den Behörden und den Überlebenden etwas über das Schicksal ihrer Angehörigen zu erfahren, berichteten Reporter vor Ort.

ribbon Zusammenfassung
  • Die griechische Küstenwache nahm einen Tag nach dem Untergang des Flüchtlingsbootes mit wohl mehr als 500 Toten neuen der Überlebenden fest.
  • Bei den Männern soll es sich um Schlepper handeln.