Nach Angriff am Grazer Friedhof bietet Pfarre Begleitdienst
"Wer dabei helfen möchte, ist gerne eingeladen", sagte der Pfarrer im Gespräch mit der APA. Jeder könne sich als Begleiter oder Begleiterin beteiligen. Über diese Initiative habe Schrei auch die Polizei informiert. Diese ist weiterhin mit den Ermittlungen beschäftigt, hat bisher aber keine konkreten Hinweise auf den Täter. Das Opfer konnte zwar schon einmal befragt werden, doch die Angaben lieferten bisher kaum neue Ansätze. Die 73-Jährige soll abermals befragt werden, allerdings erst, wenn sich ihr Gesundheitszustand weiter verbessert habe.
Pfarrer Schrei sagte, dass er die Seniorin vor wenigen Tagen im Krankenhaus besucht hat. "Sie erkannte mich sofort wieder." Er habe ihren Mann damals beerdigt und daher kenne er sie auch. Er selbst mache sich übrigens nach dem Messerangriff keine Sorgen um seine Sicherheit, doch er verstehe gewisse Ängste der Grabbesucher. Der Friedhof St.-Leonhard ist rund 4,5 Hektar groß, umfasst rund 8.500 Gräber und ist in drei Abteilungen aufgeteilt, die jeweils mit Mauern abgetrennt sind. Da der Friedhof auch nicht in Hanglage ist, sondern relativ eben, könne er schwer überblickt werden, räumte der Pfarrer ein.
Die 73-Jährige war am 29. Jänner, einem Mittwochnachmittag, von einem Unbekannten von hinten beim Grab ihres Ehemannes angegriffen und mit einem Stanley-Messer schwer verletzt worden. Andere Friedhofsbesucher hatten die Frau gefunden und die Rettungskräfte alarmiert. Damals hatte die Pensionistin noch angeben können, dass sie von einem Mann attackiert worden sei. Sie wurde ins nahe LKH-Uniklinikum gebracht und intensivmedizinisch betreut.
Das Landeskriminalamt bittet weiterhin mögliche Zeugen um Mithilfe. Dabei gehe es auch um Wahrnehmungen am und im Umfeld des Friedhofs, auch vor der Tat, etwa, ob sich ein Mann dort auffällig verhalten habe. Zeugen mögen sich beim LKA unter der Telefonnummer 059133 60 3333 oder beim Notruf 133 melden.
Zusammenfassung
- Nach einem Messerangriff auf eine 73-jährige Frau am Grazer St.-Leonhard-Friedhof bietet die Pfarre bis Ostern jeden Freitag um 15.00 Uhr einen Begleitdienst an, um die Sicherheit der Besucher zu erhöhen.
- Das Opfer wurde bereits einmal befragt, konnte aber keine neuen Hinweise geben. Eine erneute Befragung ist geplant, sobald sich ihr Gesundheitszustand verbessert.
- Das Landeskriminalamt sucht weiterhin nach Zeugen, die Hinweise auf auffälliges Verhalten am Tatort oder in der Umgebung geben können. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 059133 60 3333 zu melden.