Tätergruppe vermutet
60 Gräber geschändet: Polizei ermittelt in Wien
Betroffen waren Friedhöfe in den Bezirken Simmering, Floridsdorf und Donaustadt. "Der Modus Operandi legt den Verdacht nahe, dass es sich in beiden Tatserien um dieselbe Tätergruppe handelt", sagte Sprecherin Julia Schick am Dienstag auf APA-Anfrage. Der oder die Täter sind seit dem vergangenen Jahr aktiv.
Wie der ORF Wien berichtet, wurden Grabstätten von Roma und Sinti geschändet. Darunter sollen auch Gräber von Menschen sein, die im Holocaust verfolgt wurden.
Offenbar öffneten die Täter auch Särge, in der Hoffnung, dort Wertgegenstände zu finden.
Umfassende Ermittlungen der Polizei
Ermittelt wird wegen des Verdachts der schweren Sachbeschädigung, der Störung der Totenruhe und des Einbruchsdiebstahls. Es wurden in jedem der vorliegenden Fälle umfassende Tatortarbeiten – wie etwa die Sicherung von Videoüberwachungen – durchgeführt, jedoch stellte sich die Sicherung von verwertbaren Spuren aufgrund der Gegebenheiten der Tatörtlichkeiten als sehr schwierig dar, sagte die Sprecherin.
Ermittlungen in enger Zusammenarbeit mit Friedhofsverwaltung
Die Ermittlungen und weiteren Maßnahmen würden in enger Abstimmung mit der Friedhofsverwaltung getroffen. Wem die Gräber gehören, wurde aus ermittlungstaktischen Gründen und Datenschutz nicht bekannt gegeben. Keine Information gab es auch, ob es zu Diebstählen gekommen ist. Da verwies Schick auf laufende Ermittlungen.
Im Zeitraum vom 13. bis 19. Februar wurden zudem am Friedhof Stammersdorf-Zentral in Floridsdorf drei Gruften aufgebrochen. Ob diese Vorfälle mit denen aus dem Vorjahr zusammenhängen, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
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Zusammenfassung
- Das Landeskriminalamt ermittelt nach Dutzenden Grabschändungen in Wien.
- Bisher sind 60 Fälle bekannt, hieß es von der Polizei.