Gute Freunde

Sigi Wolf hat "kein Verlangen", René Benko zu besuchen

10. Apr. 2025 · Lesedauer 3 min

Unternehmer Siegfried "Sigi" Wolf stellte sich bisher immer schützend vor seinen Freund René Benko. Dieser sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Im Interview mit PULS 4 Society-Reporter Dominic Heinzl nimmt er Benko in Schutz, ihn besuchen will er aber nicht. Das habe "sich nicht ergeben bzw. habe ich auch nicht das Verlangen", sagt Wolf.

Siegfried "Sigi" Wolf und René Benko einten viele gemeinsame Geschäftsinteressen und auch persönlich schienen die Unternehmer früher eng befreundet.

Loyal stellte sich Sigi Wolf bisher immer vor Benko. Vergangenes Jahr sah er den Signa-Gründer nach dessen Insolvenz als Opfer von "Denunzianten und Hinterfotzigkeit". "Mein Freund schlaft gut, weil mein Freund hat nichts falsch gemacht", sagte er damals zu PULS 4 Society-Reporter Dominic Heinzl.

Heinzl traf den Unternehmer erneut - bei einem Event von Starkoch Toni Mörwald. Ob er mit seinem Freund Benko noch in Kontakt sei, wollte Heinzl wissen. Immerhin sitzt Benko aktuell in der Justizanstalt Josefstadt in U-Haft. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. 

Ob er sich in seinem Freund getäuscht habe, wollte Heinzl dann wissen. "Viele haben Dinge nicht gewusst", meinte Wolf und philosophiert: "Im Wirtschaftsleben ist es halt so. Wie heißt es: Wenn man kein Glück hat und Pech auch noch dazukommt, dann geht's wirklich daneben - und so ist es ihm scheinbar auch wirklich ergangen." Also keine strafrechtlichen Vorwürfe? "Das müssen die Gerichte klären", so Wolf.

Ein guter Freund kommt nicht immer zu Besuch

Ob er seinen Freund Benko denn schon in der Untersuchungshaft besucht habe, bohrte Heinzl abschließend nach. "Das hat sich nicht ergeben, beziehungsweise ich hatte auch nicht das Verlangen", sagte Wolf. "Ich weiß auch nicht, ob er das Verlangen gehabt hätte", so der gute Freund Benkos.

Sigi Wolf über Benko: "Hat nichts falsch gemacht"

"Gewaltige Vorverurteilungen" wie bei Grasser

"Was mich stört, sind immer wieder diese gewaltigen Vorverurteilungen", wich Wolf etwas aus. Er konkretisierte: "Schauen wir uns das letzte Thema an: Was da mit dem Grasser passiert ist... wenn das Jahrzehnte dauert...", beschwerte sich Wolf über die lange Verfahrensdauer gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Dieser ist vor kurzem rechtskräftig zu vier Jahren Haft verurteilt worden.

Wenn man nach so vielen Jahren der Ermittlungen und des Verfahrens, "nach fünf Jahren immer nichts geklärt ist", so der Manager in Richtung Justiz, "dann sollte man wissen, wann genug ist", meinte er.

Die erstinstanzliche Strafe von acht Jahren für Grasser wurde vom Obersten Gerichtshof (OGH) aufgrund der langen Verfahrensdauer halbiert. Zur langen Dauer des Verfahrens trugen allerdings auch Grassers Anwälte selbst durch Verzögerungen immer wieder bei.

Breites Mitleid mit Benko?

"Im Fall Benko geht's ja zügig voran", warf Dominc Heinzl ein. Dem stimmte Wolf hoffnungsvoll zu. "Er tut mir leid", sagte über Wolf seinen Freund und gab auch gleich noch eine Anekdote zum besten: Er habe kürzlich einen Unternehmer getroffen, "der viel Geld verloren hat".

Dieser habe sich erkundigt, wie es Benko gehe. Auch Wolfs Frage, "warum", habe dieser geantwortet: "Sag' ihm, wenn er was braucht, er kann mich jederzeit anrufen."

So viel Anteilnahme von einem Unternehmer, "der viel Geld verloren hat" schien Wolf zu berühren. Er sei aber "nicht der Fürsprecher des Herrn Benko... braucht er auch nicht", betonte er.

Mehr in "Heinzl und die VIPs", um 19:20 Uhr auf PULS 4, um 20:10  Uhr auf ATV und immer auch auf JOYN!

Zusammenfassung
  • Unternehmer Siegfried "Sigi" Wolf stellte sich bisher immer schützend vor seinen Freund René Benko. Dieser sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.
  • Im Interview mit PULS 4 Society-Reporter Dominic Heinzl nimmt er Benko in Schutz, ihn besuchen will er aber nicht.
  • Das habe "sich nicht ergeben bzw. habe ich auch nicht das Verlangen", sagt Wolf.
  • Mehr in "Heinzl und die VIPs", um 19:20 Uhr auf PULS 4, um 20:10 Uhr auf ATV und auf JOYN!