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Börsenchaos

Zollkrieg bringt nun erste Republikaner gegen Trump auf

08. Apr. 2025 · Lesedauer 3 min

Donald Trumps teils abstrusen Zölle gegen zahlreiche Staaten weltweit sorgt für Kursstürze an den Börsen. Gegenzölle und Verunsicherung drücken aber auch die US-Aktienkurse. Das bringt jetzt auch erste Republikaner zum Aufbegehren gegen Trumps Vorgehen. Manche fürchten ein "politisches Blutbad".

Seit Antritt seiner zweiten Amtszeit als US-Präsident konnte sich Donald Trump immer der bedingungslosen Unterstützung seiner republikanischen Partei sicher sein. Die Welle an teils absurden Zöllen gegen zahlreiche Handelspartner sorgt aber auch in den USA selbst für rote Zahlen an den Börsen. Das sorgt für Unmut auch in den eigenen Reihen.

Prominente Stimmen gegen Zölle

Bereits vergangene Woche warnte Ted Cruz vor Zöllen. Er sprach vor "enormen Risiken" und warnte vor einem "politischen Blutbad" bei den Midterm-Wahlen 2026. Auch der libertäre Republikaner Rand Paul nannte Zölle einen "schrecklichen Fehler". "Sie funktionieren nicht und werden zu höheren Preisen führen", warnte der Senator aus Kentucky damals noch in Bezug auf die Zölle gegen den nördlichen Nachbarn Kanada.

Gesetzesentwurf gegen Trumps Zoll-Macht

Ein von einer Demokratin und einem Republikaner ausgearbeiteter Gesetzesentwurf soll Trumps Machtfülle bei Zöllen beschränken. Diesem haben sich bereits sieben republikanische Senator:innen angeschlossen. Dem Entwurf für den "Trade Review Act of 2025" zufolge müssten von Trump erlassene Zölle innerhalb von 60 Tagen vom Kongress bestätigt werden.

Neben Senator Chuck Grassley aus Iowa, der den Entwurf mit erarbeitete, unterstützten auch das republikanische Urgestein Mitch McConnell, Susan Collins, Jerry Moran, Lisa Murkowski, Thom Tillis und Todd Young den Entwurf.

Chuck GrassleyAPA/AFP

Der republikanische Senator Chuck Grassley

Die Trump-Administration drohte den Initiatoren mit einem Veto des US-Präsidenten, sollte der Kongress das Gesetz beschließen. Die Regierung lehne das Vorhaben entschieden ab, heißt es in einer Stellungnahme. Dieses würde die Handlungsmöglichkeiten des Präsidenten in der Außenpolitik erheblich einschränken und die nationale Sicherheit gefährden.

Eine deutliche Mehrheit der Republikaner im Kongress steht - zumindest in der Öffentlichkeit - aber weiter hinter ihrem Präsidenten.

Auch Großspender nicht begeistert

Aber nicht nur im Kongress rührt sich Widerstand gegen den Zollkrieg des Präsidenten. Auch sein Unterstützer und Großspender Elon Musk soll ihm von den Zöllen abgeraten haben, berichtet die "Washington Post" von Amazon-Chef Jeff Bezos. Musk dementierte den Bericht - wie sonst oft - bisher nicht.

Auch Musks Bruder Kimbal Musk wetterte gegen Trumps Zölle. Diese seien eine "Steuer für den amerikanischen Konsumenten", meinte er.

Auch Ken Langone, Gründer der Warenhauskette "Home Depot" und republikanischer Großspender, kritisierte Trumps Zölle scharf: "Ich verstehe die gottverdammte Formel nicht", sagte Langone der "Financial Times". Gemeint ist die Formel, nach der die Höhe der Zölle für verschiedene Handelspartner berechnet wurde. "Ich glaube, er wurde bei dieser Handels-Sache von seinen Beratern schlecht beraten", so die Einschätzung des Großspenders.

Alarm wegen Trump-Zöllen: Börsen stürzen ab

Zusammenfassung
  • Donald Trumps teils abstrusen Zölle gegen zahlreiche Staaten weltweit sorgt für Kursstürze an den Börsen. Gegenzölle und Verunsicherung drücken aber auch die US-Aktienkurse.
  • Das bringt jetzt auch erste Republikaner zum Aufbegehren gegen Trumps Vorgehen.
  • Im Kongress schlossen sich 7 Republikaner einem Gesetzesentwurf gegen Trumps Zollkrieg an.
  • Auch prominente Repubikaner wie Ted Cruz und Rand Paul sprachen sich gegen Zölle aus.
  • Zuletzt äußerten auch mehrere republikanische Großspender hinter vorgehaltener Hand oder gar öffentlich Kritik am Vorgehen Trumps.