Lokale Wärme für Schönbrunner Tiere aus der Ferne
Selbst historische Wiener Anlagen - der Tiergarten ist der älteste bestehende Zoo der Welt - würden in Sachen Klimaschutz "auf den Puls der Zeit gebracht", betonte Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Auch das Verwaltungsgebäude, die Gastronomie und das Wüstenhaus werden in Zukunft mit Fernwärme versorgt.
Der Tiergarten habe einen hohen Energiebedarf, "etwa für die Beheizung tropischer Tierhäuser, aber auch für Besucherräume und Gastronomie", erläuterte Michael Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung von Wien Energie. Die bisherige Gaskesselanlage, die nun demontiert wird, sei mit zehn Megawatt Leistung die größte noch aktive bei einem Wien-Energie-Kunden. Zuvor müsse eine Leitung gebaut werden. Entlang des neuen Strangs, der den Zoo aus südlicher Richtung durch die Maxingstraße erreicht, könnten mehr als 60 Gebäude zusätzlich angeschlossen werden.
Fernwärme wird laut Wien Energie noch etwa zur Hälfte mit gasbefeuerten Kraftwerken betrieben, im Vergleich zu einzelnen Gasheizungen entstehe aber nur ein Bruchteil der CO2-Emissionen. Bis 2040 soll in der Fernwärme gänzlich auf fossile Energieträger verzichtet werden. Mehr als die Hälfte der Fernwärme-Produktion soll dann aus Tiefengeothermie und Großwärmepumpen kommen.
Zusammenfassung
- Der Tiergarten Schönbrunn wird an das Fernwärmenetz von Wien Energie angeschlossen, was eine Einsparung von etwa 800 Tonnen CO2 pro Heizsaison bedeutet, vergleichbar mit der CO2-Bindekraft von 60.000 Bäumen.
- Neben dem Tiergarten werden auch das Verwaltungsgebäude, die Gastronomie und das Wüstenhaus auf Fernwärme umgestellt, wobei die alte Gaskesselanlage mit zehn Megawatt Leistung demontiert wird.
- Bis 2040 plant Wien Energie, die Fernwärmeproduktion vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen, wobei mehr als die Hälfte der Produktion aus Tiefengeothermie und Großwärmepumpen kommen soll.