Land Oberösterreich ehrte Nobelpreisträger Zeilinger
Ziel von Zeilingers Forschungen sei es, "das Leben der Menschen besser zu machen", sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), der die höchste Auszeichnung des Bundeslandes im Rahmen einer Feier überreichte. "Wir sollten Freude an Wissenschafterinnen und Wissenschaftern haben und ihnen die Möglichkeit geben, ihren Forschungen nachzugehen." Stelzer würdigte Zeilinger als "einen der international brillantesten Köpfe in der Welt der Wissenschaft und Forschung", aber auch als "einen sympathischen Botschafter unseres Landes, der mit seiner Heimat stets eng verbunden geblieben ist", was sich u.a. auch in seiner Arbeit in der Internationalen Akademie Traunkirchen zeige. Zeilinger sei "ein Vorbild und Träger der Weltoffenheit".
Zeilinger stammt aus Ried im Innkreis. Er studierte in Wien Physik und Mathematik, es folgte eine internationale Wissenschafts-Karriere. 1997 veröffentlichte er im Fachjournal "Nature" seine bisher meistbeachtete Arbeit über die erste Teleportation eines Teilchens, die ihn auch in der Öffentlichkeit berühmt machte und ihm den Spitznamen "Mister Beam" eintrug. Dabei war dieser rasch mit "Beamen" aus der TV-Serie "Star Trek" verglichene Erfolg "nur" ein Spin-off seiner grundsätzlichen Auseinandersetzung mit der Quantenphysik.
1999 kehrte Zeilinger nach Wien zurück, wo der heute 78-Jährige - mittlerweile als emeritierter Professor - nach wie vor lehrt und forscht. Von 2013 bis 2022 stand Zeilinger auch der Österreichischen Akademie der Wissenschaften vor. Im Oktober 2022 erhielt er gemeinsam mit dem französischen Physiker Alain Aspect und seinem US-Kollegen John Clauser "für Experimente mit verschränkten Photonen, Nachweis der Verletzung der Bellschen Ungleichungen und wegweisender Quanteninformationswissenschaft" den Physik-Nobelpreis.
Zusammenfassung
- Physik-Nobelpreisträger Anton Zeilinger hat Mittwochnachmittag im Linzer Landhaus das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich in Empfang genommen.
- Der in Ried im Innkreis geborene Quantenphysiker betonte in seinen Dankesworten die "Wichtigkeit der Förderung von Grundlagenforschung", auch wenn bei dieser nicht immer sofort klar sei, welche Ziele damit erreicht werden.