Schwere Missstände: Ermittlungen in Behinderteneinrichtung in NÖ
Laut "Kurier" wird der Obmann verdächtigt, Klientengelder wie Waisenpensionen und Zuschüsse des Landes Niederösterreich und der Stadt Wien abgezweigt und veruntreut zu haben. Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, bestätigte den Bericht.
Zudem sollen in der Einrichtung Klientinnen und Klienten - teilweise gegen ihren Willen - von einer nicht nostrifizierten Ärztin gegen Corona und andere Krankheiten geimpft worden sein, so ein weiterer Vorwurf.
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Aus Personalgründen soll in einem Bereich auch ein Nachtdienst zur notwendigen Betreuung gefehlt haben.
Gefahr im Verzug
Dem Medienbericht zufolge brachte ein Mitarbeiter der Einrichtung den Fall ins Rollen. Im April und Mai habe es unangemeldete Kontrollen durch die zuständige Fachaufsicht des Landes gegeben.
Wegen Gefahr im Verzug ist als Sofortmaßnahme angeordnet worden, "umgehend einen ständig rotierenden Nachtdienst" einzuführen.
Die Ermittlungen stehen Habitzl zufolge noch am Anfang. Seitens des Landes hielt man sich mit Verweis auf das laufende Verfahren am Donnerstag bedeckt.
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Zusammenfassung
- In Niederösterreich laufen Ermittlungen rund um mögliche Missstände in einer Behinderteneinrichtung im Industrieviertel.
- Es geht um Quälen und Vernachlässigen unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen, Untreue, Veruntreuung und Nötigung.
- Laut "Kurier" wird der Obmann verdächtigt, Klientengelder wie Waisenpensionen und Zuschüsse des Landes Niederösterreich und der Stadt Wien abgezweigt und veruntreut zu haben.
- Zudem sollen in der Einrichtung Klientinnen und Klienten - teilweise gegen ihren Willen - von einer nicht nostrifizierten Ärztin gegen Corona und andere Krankheiten geimpft worden sein.