80 offene Stellen: Wiener Prater sucht dringend Personal
Damit alle Fahrgeschäfte, Imbissstände oder Lokale demnächst wieder öffnen können, wird nun dringend nach Personal gesucht. Nun findet sogar eine Jobbörse mit "Speed-Dating" statt.
Der Prater gehört zu den beliebtesten Freizeitattraktionen der Stadt. Achterbahn, Autodrom, Riesenrad, Geisterbahn, Tagada und Co. erfreuen jedes Jahr ein großes Publikum.
Zu den Fixpunkten einer Pratervisite gehört auch meist ein Besuch in einem der zahlreichen Lokale, wie etwa dem berühmten Schweizerhaus.
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So vielfältig wie das Angebot im Prater ist auch die Liste der Mangelberufe. Die Praterbetriebe suchen naturgemäß Leute, die meist direkt bei den Fahrgeschäften im Einsatz sind, also Schaustellergehilf:innen.
Aber Frauen und Männer, die eine Ausbildung als Techniker:in, Elektriker:in, Mechatroniker:in oder Installateur:in absolviert haben, sind ebenfalls begehrt.
Großen Arbeitskräftebedarf haben auch die Praterlokale. Im Gastronomiebereich werden dringend Kellner:innen bzw. Personen, die die zahlreichen Imbissstände betreuen, gesucht. Allein das Schweizerhaus hat im Servicebereich 25 Stellen zu besetzen, heißt es im Praterverband, der insgesamt rund 60 Mitglieder vertritt.
"Der Arbeitskräftemangel gehört zu den größten Herausforderungen unserer Praterbetriebe", versicherten die Präsidentin des Verbands, Silvia Lang, und Vizepräsident Fredo Nemec in einer gemeinsamen Mitteilung.
200 Bewerber eingeladen
Mit zu wenig Mitarbeiter:innen sei es für viele schwierig, das Geschäft am Laufen zu halten, warnten sie - vor allem im Hinblick auf den nahen Beginn der Saison.
Zwar haben einige Attraktionen auch im Winter offen, das Aufsperren des Schweizerhauses gilt aber für den gesamten Prater als eine Art Startschuss. Das Event findet am 15. März statt.
Um für die kommenden Monate gerüstet zu sein, veranstaltet man nun eine Jobbörse, die gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice Wien organisiert wird. Das AMS hat für Dienstag insgesamt 200 Bewerber:innen eingeladen.
Wie beim "Speed Dating" stellen sich die Kandidatinnen und Kandidaten bei dem Event abwechselnd potenziellen Arbeitgebern vor und hoffen auf "Matches".
Im besten Fall, so heißt es, könnten bereits an Ort und Stelle Jobzusagen gemacht werden. Wobei die Praterunternehmer nicht verhehlen, dass der Beruf herausfordernd sein kann. Es werde immer schwieriger, Arbeitskräfte zu finden, weil man in der Freizeitbranche eben am Wochenende, am Abend bzw. in den Sommermonaten für die Gäste da sei, erläuterte Lang.
Als "idealen Einsteigerjob" bezeichnete sie die Tätigkeit als Schaustellergehilfe. Es handle sich um einen Anlernberuf, nötig sei nur Begeisterung für die Arbeit. Die Betriebe würden sich um ihr Personal kümmern, beteuerte die Verbandschefin. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien bereits seit Jahrzehnten im Pratergeschäft tätig und würden schon zur Familie gehören.
AMS-Chef Johannes Kopf zeigte sich zuversichtlich, dass die Meeting-Veranstaltung zum Ziel führt: "Jobbörsen sind ein ausgezeichnetes Instrument, um zeitökonomisch Arbeitskräfte und Unternehmen zusammenzubringen. Schon seit den 1990er-Jahren setzt das AMS diese Art der Vermittlung ein, die es seit der Pandemie auch in digitaler Form gibt. So konnten wir allein im vergangenen Jahr österreichweit bei Jobbörsen 6.527 Stellen besetzen."
Zusammenfassung
- Der Wiener Wurstelprater sucht dringend nach neuen Arbeitskräften.
- Über 80 offene Stellen in 13 Betrieben müssen dringend besetzt werden.
- Um für die kommenden Monate gerüstet zu sein, veranstaltet man nun eine Jobbörse, die gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice Wien organisiert wird.
- Das AMS hat für Dienstag insgesamt 200 Bewerber:innen eingeladen.