Corona - 800 Teilnehmer bei "Krampus-Demo" in Kufstein in Tirol
Außerdem wurde ein Gastronomiebetrieb angezeigt, weil die 50-Meter-Regel beim Take-Away nicht eingehalten wurde und die Gäste "in einer Traube" zusammengestanden sind. Zudem wurde bei der Einlage ein pyrotechnischer Gegenstand illegalerweise abgebrannt.
Zuvor wurde von der Bezirkshauptmannschaft auf das Vermummungsverbot bei Demonstrationen hingewiesen, nachdem die Perchten ja maskiert auftreten. Seitens der Einsatzleitung der Kufsteiner Polizei hieß es nun, dass dieses Vermummungsverbot dann gelte, wenn man einen Straftäter innerhalb der Versammlung identifizieren möchte und sich die betreffende Person durch die Vermummung einer Strafe entziehen wolle. Man habe im Vorfeld mit der Bezirkshauptmannschaft abgeklärt, dass die Perchten aufgrund ihrer Maskierung nicht angezeigt werden.
Die Demo wurde vom "Team Tirol" organisiert, das befürchtet, dass die Krampus-Tradition aufgrund der Corona-Krise zurückgedrängt werde. Immerhin durften Krampus- und Nikolausumzüge schon das zweite Jahr nicht stattfinden. 150 Teilnehmer wurden für die Versammlung angemeldet, letzten Endes nahmen rund 800 Menschen teil - darunter auch viele Familien.
Auch in Matrei in Osttirol waren am Sonntag Nikolo und Krampus unterwegs. "Einige hundert" Menschen hätten den Umzug beobachtet, sagte Bezirkspolizeikommandant Silvester Wolsegger der APA. Ein Eingreifen der Polizei sei aber aus "einsatztaktischer Sicht unverhältnismäßig" gewesen, berichtete er. Es erfolgten keine Anzeigen, es gab keine Beschwerden, der Umzug sei ruhig verlaufen. Auf die Einhaltung der Maskenpflicht habe man nicht bestanden, nachdem es sich ja um keine offizielle Veranstaltung gehandelt habe.
Zusammenfassung
- Bei einer Demonstration von Tiroler Krampussen gegen die "Brauchtumsvernichtung" haben am Sonntag in Kufstein rund 800 Menschen teilgenommen.
- Eine Gruppe von Perchten habe sogar eine Show-Einlage vorgeführt.
- Die Demo wurde vom "Team Tirol" organisiert, das befürchtet, dass die Krampus-Tradition aufgrund der Corona-Krise zurückgedrängt werde.
- Ein Eingreifen der Polizei sei aber aus "einsatztaktischer Sicht unverhältnismäßig" gewesen, berichtete er.