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Koalitionsverhandlungen

Kogler: Grüne waren der ÖVP "zu durchsetzungsfähig"

Heute, 19:19 · Lesedauer 2 min

Die Zuckerkoalition sei in seinem zweiten Anlauf nun im "Finalisierungsprozess", heißt es von ÖVP, SPÖ und NEOS. Dass die Grünen erneut verschmäht wurden, wundert Chef Werner Kogler nicht. Er mutmaßt, dass man als Regierungspartner wohl "zu durchsetzungsfähig" gewesen sei. Man wolle künftig eine "vernünftige Opposition" stellen.

Bei der Zuckerkoalition werden aktuell heftig die Posten diskutiert, dass ÖVP, SPÖ und NEOS doch zueinander gefunden haben, freut Grünen-Chef Werner Kogler.

Im Interview bei "Beide Seiten Live" lobt er den "Umkehrschwung" der ÖVP zurück zu Verhandlungen mit den Roten und den Pinken. Gerade "wenn man's schon einmal versemmelt hat", sei das besonders schwierig. 

Dass bei den Grünen hingegen kein Anruf zu einer etwaigen Koalitionsbeteiligung einging, sei zwar nicht unbedingt "rational", doch Kogler würde es zur Kenntnis nehmen, wenn Parteien mit mehr Mandaten und Stimmen diese Entscheidung träfen.

Wenig überraschend sei es aus seiner Sicht besser, "die Grünen würden regieren", meinte er.

"Wir waren zu durchsetzungsfähig"

Einen Grund für eine ausbleibende Beteiligung der Grünen hat er auch parat: "Wir waren zu durchsetzungsfähig, wenn man es so betrachtet", sagt er und zählt auf, dass die Grünen als Regierungspartner das Renaturierungsgesetz trotz Widerstand der Volkspartei durchgesetzt haben sowie den Ausstieg aus russischem Gas vorangetrieben hätten.

In der künftigen Regierung wird man jedenfalls weiterhin auf die Grünen angewiesen sein, denn für Verfassungsgesetze braucht es eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Nationalrat.

"Wir werden mit Sicherheit eine konstruktive Opposition sein, waren wir ja die längste Zeit früher auch", betont Kogler. Das habe man schließlich schon in der ersten Verhandlungsrunde angeboten.

Koglers Zukunft

Wie das Team der Grünen dann aber aufgestellt sein wird, sei noch zu entscheiden.

Kogler selbst werde in dieser Periode Nationalratsabgeordneter bleiben, den Titel des Parteichefs aber zurücklegen.

Zusammenfassung
  • Die Zuckerkoalition sei in seinem zweiten Anlauf nun im "Finalisierungsprozess", heißt es von ÖVP, SPÖ und NEOS.
  • Dass die Grünen erneut verschmäht wurden, wundert Chef Werner Kogler nicht.
  • Er mutmaßt, dass man als Regierungspartner wohl "zu durchsetzungsfähig" gewesen sei.
  • Man wolle künftig eine "vernünftige Opposition" stellen.