Anklage gegen 21-Jährige wegen Kindstötung bei Geburt
Die junge Frau hatte am 8. Dezember 2024 gemeinsam mit ihrem Partner in einem Hotel eingecheckt. Am nächsten Tag wurde die Berufsrettung wegen starker Blutungen der 21-Jährigen alarmiert. Die Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht. Dort erkannten die Ärzte, dass sie unmittelbar zuvor ein Kind geboren haben musste, was von der 21-Jährigen vehement bestritten wurde.
Das Krankenhauspersonal verständigte dessen ungeachtet das Hotel, um nach einem Neugeborenen suchen zu lassen. Am nächsten Tag wurde die Babyleiche in einem Müllsack im Beherbergungsbetrieb entdeckt. Beide Elternteile wurden zunächst wegen Mordverdachts festgenommen. Der 25-jährige Mann konnte jedoch die Strafverfolgungsbehörden bald überzeugen, nichts von der Schwangerschaft seiner Partnerin und dem Geburtsvorgang bemerkt zu haben.
Im Jänner wurde schließlich auch die mordverdächtige Mutter aus der U-Haft entlassen. Ein psychiatrisches Gutachten hatte ergeben, dass sie nicht vorsätzlich getötet, sondern unter der Einwirkung des Geburtsvorgangs gehandelt hatte. Der Sohn des Paares war gesund zur Welt gekommen. Er dürfte vermutlich unmittelbar nach der Geburt erwürgt worden sein. Die 21-Jährige erklärte in ihrer ersten polizeilichen Einvernahme, sie habe "das Kind am Hals gegriffen".
Zusammenfassung
- Die Staatsanwaltschaft Wien hat eine 21-jährige Frau angeklagt, die Ende 2024 in einem Hotel in Wien-Simmering ihr Neugeborenes getötet haben soll.
- Der Prozess beginnt am 26. Mai, und ihr droht eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und fünf Jahren.
- Ein psychiatrisches Gutachten ergab, dass die Frau unter der Einwirkung des Geburtsvorgangs handelte und nicht vorsätzlich tötete.