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Untersuchung zu Dreifach-Mord in Nordwestengland gestartet

Heute, 14:41 · Lesedauer 2 min

Gut neun Monate nach der Ermordung dreier Mädchen bei einem Taylor-Swift-Tanzkurs im nordwestenglischen Southport haben die Behörden eine öffentliche Untersuchung des Vorfalls eingeleitet. In einer ersten Phase würden die Umstände der Tat vom 29. Juli "gründlich untersucht", erklärte Innenministerin Yvette Cooper am Montag. Dabei werde es auch um die vorangegangenen Interaktionen des jungen Angreifers Axel Rudakubana mit den britischen Behörden gehen.

In der zweiten Phase der Untersuchung soll es um die Gründe gehen, die junge Menschen zu extremistischen Gewalttaten bringen. "Wir schulden es ihren Familien und allen, die von diesem schrecklichen Tag betroffen sind, schnell zu erfahren, was schiefgegangen ist", sagte Cooper mit Blick auf die Opfer des Angriffs in Southport. Dazu gehörten die Beantwortung schwieriger Fragen sowie Maßnahmen "um zu verhindern, dass so etwas jemals wieder geschieht". Geleitet wird die Untersuchung von dem Richter im Ruhestand, Adrian Fulford. Er hat die Befugnis, Zeugen zur Befragung vorzuladen.

Bei dem Angriff am 29. Juli waren drei Mädchen im Alter zwischen sechs und neun Jahren getötet worden, die an einem Tanzkurs zu Musik von US-Popstar Taylor Swift teilgenommen hatten. In den Wochen nach dem Angriff hatte es tagelang rechtsextreme Ausschreitungen gegeben. Im Internet waren zunächst Falschinformationen verbreitet worden, wonach es sich bei dem Täter um einen Asylbewerber handle. Rudakubana wurde in Wales geboren, seine Eltern stammen aus Ruanda.

Weil Rudakubana zum Zeitpunkt der Tat erst 17 Jahre alt gewesen war, wurde er für die drei Morde und zehn versuchte Morde zu 13 Mal lebenslänglich, also mindestens 52 Jahren Haft, verurteilt. Eine lebenslange Haftstrafe ohne Recht auf vorzeitige Entlassung war aufgrund seines Alters nicht möglich. Vor der Tat war Rudakubana wiederholt der Polizei, Gerichten und den Sozialdiensten aufgefallen. Nach seinem Angriff fanden die Ermittler Bilder von Toten, Folteropfern und Enthauptungen bei ihm.

Zusammenfassung
  • Die britischen Behörden haben eine öffentliche Untersuchung zu dem Dreifach-Mord an drei Mädchen im Alter von sechs bis neun Jahren eingeleitet, der sich am 29. Juli in Southport ereignete.
  • Innenministerin Yvette Cooper betonte die Notwendigkeit, die Umstände der Tat und die Interaktionen des Angreifers Axel Rudakubana mit den Behörden gründlich zu untersuchen.
  • Rudakubana, der zum Zeitpunkt der Tat erst 17 Jahre alt war, wurde zu 13 Mal lebenslänglich verurteilt, was mindestens 52 Jahre Haft bedeutet.