Oliver DavidAPA/EXPA/Johann Groder

ICE-Finale 2025

Was Salzburgs 4:0-Gala mit Neandertalern zu tun hat

Heute, 04:43 · Lesedauer 4 min

Mit einer Machtdemonstration im zweiten Finalspiel rückte Salzburg der Titelverteidigung um ein großes Stück näher. Doch warum sprach "Red Bulls"-Headcoach Oliver David nach der Partie von Höhlenmenschen und Neandertalern?

Salzburg - Man kann es drehen und wenden, wie man will, Finalspiel 2 der win2day ICE Hockey League war schlichtweg eine Machtdemonstration des EC Red Bull Salzburg. Der amtierende Meister bezwang den EC-KAC und holte sich im Best-of-7 die 2:0-Führung.

Der Spielverlauf spiegelte sich auch im deutlichen Ergebnis (4:0) wider - und ist von historischer Bedeutung. Zum ersten Mal seit der Finalserie 2021 gelang es einem Team, mindestens vier Tore zu erzielen und gleichzeitig keinen Gegentreffer zu kassieren.

Die damalige Siegermannschaft? Ja genau, der KAC (6:0 gegen Bozen). Für ein weiteres Kunststück dieser Art muss man sogar noch weiter zurückblicken. Und zwar zum dritten Finalspiel im Jahr 2013. Auch damals war es der KAC, der diesmal gegen Wien ein 4:0 feierte.

"Wir haben heute einen schlechten Tag erwischt. Wir haben sehr viele Zweikämpfe verloren, das darf gegen eine Mannschaft wie Salzburg nicht passieren", sagte KAC-Kapitän Thomas Hundertpfund im PULS 24 Interview zur Klatsche im ausverkauften Salzburger Volksgarten.

Salzburg - KAC: Highlights, Spiel 2

Salzburgs Ausnahmeverteidiger

Den Grundstein für den klaren Heimerfolg legte Salzburg mit seinen starken Defensivreihen. Es ist kein Zufall, dass fünf der sechs Topverteidiger Legionäre sind. Ryan Murphy, Tyler Lewington und Co. sorgten auch im Angriff für zahlreiche Gefahrenmomente.

Zwei der vier "Red Bulls"-Tore wurden an diesem Abend von nominellen Verteidigern erzielt. Das i-Tüpfelchen war mit Sicherheit der erste Play-off-Treffer von Philipp Krening zum Endstand. Der erst 20-jährige Deutsche kam schon 2018 in die U16 der Salzburger Akademie.

"Im Endeffekt ist die Scheibe irgendwie auf meinem Schläger gelandet und ich habe sie einfach irgendwie reingehauen", lautete die trockene, aber nicht unwahre Analyse von Krening, der seine "echte erste Saison" bei den Großen spielt.

Philipp KreningAPA/EXPA/Johann Groder

Der Torjubelsprung von "Red Bulls"-Youngster Philipp Krening.

"Höhlenmenschen, Neandertaler"

Der Erfolg Salzburgs war umso beeindruckender, wenn man einen Blick zurück auf das erste Finalspiel wirft. In Klagenfurt war es ein ausgeglichener Showdown mit einem leichten Chancenplus für den KAC. Mit Ach und Krach holte Salzburg den 2:1-Overtime-Sieg.

Übrigens: Lucas Thaler erzielte erneut den zweiten "Red Bulls"-Treffer. Nach der 4:0-Gala von Sonntagabend stellte sich aber die simple und gleichzeitig so schwierige Frage: Warum spielt Salzburg nicht immer derart dominant?

"Das ist wahrscheinlich genauso wie mit den Höhlenmenschen, Neandertalern und dem Homo sapiens: Sie können nichts konstant tun, ansonsten wären wir in einer anderen Situation. Wir sind Menschen", sagte Salzburg-Headcoach Oliver David gegenüber PULS 24.

David führte seine Erklärung noch fort: "Man kann Resultate nicht kontrollieren. Wir können nur unseren Prozess und Einsatz, unsere Einstellung und Ausführung kontrollieren. Mensch gegen Mensch wird man aber nie völlig die Kontrolle haben."

Im zweiten Finalspiel sei Salzburg laut David der "Aggressor" gewesen, und: "Wenn man aggressiver ist, gibt man sich eine bessere Siegeschance. Das gelang uns heute sowohl mit als auch ohne Puck." So eine Leistung zu bringen sei aber "sehr schwierig", so der Trainer.

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Chancen schwinden

Auf der anderen Seite der Euphorieskala fand sich KAC-Headcoach Kirk Furey. "Salzburg ist von Anfang an jeden Check fertig gefahren. Wir haben das nur manchmal gemacht, das war nicht genug. Wir haben Salzburg heute zu viel Platz gegeben" sagte der Kanadier.

Die "Rotjacken" stehen nun am Dienstag (live ab 19.05 Uhr/PULS 24 & JOYN) schon gehörig unter Druck. In neun Best-of-7-Finalserien seit Liganeugründung 2000/2001 gab es einen 2:0-Serienstand. Nur einem einzigen Team gelang noch die Wende: Linz (2010 gegen Salzburg).

Die Finalserie 2025 der win2day ICE Hockey League auf PULS 24, puls24.at und JOYN.

Zusammenfassung
  • Salzburg gewann das zweite Finalspiel der win2day ICE Hockey League mit 4:0 gegen den EC-KAC und führt nun 2:0 in der Best-of-7-Serie.
  • Zum ersten Mal seit 2021 erzielte ein Team in einem Finalspiel mindestens vier Tore und kassierte keinen Gegentreffer.
  • Salzburgs Defensive, unterstützt von Legionären wie Ryan Murphy, war entscheidend für den klaren Sieg.
  • Der 20-jährige Philipp Krening erzielte sein erstes Play-off-Tor und trug zum Erfolg bei.
  • KAC steht unter Druck, da in der Ligageschichte nur ein Team einen 0:2-Rückstand in einer Best-of-7-Serie aufholen konnte.
  • Die Finalserie 2025 der win2day ICE Hockey League auf PULS 24, puls24.at und JOYN.