Affen sind unterschiedlich gut beim Knacken harter Schalen
Andererseits rutschte alten Schimpansen das Objekt bei den Knackversuchen seltener weg und sie wechselten seltener das Werkzeug. Das könne an der jahrelangen Erfahrung mit ihrer Knackmethode liegen, schreibt das Team. Denn Schimpansen lernten das Knacken bis etwa zum zehnten oder elften Lebensjahr von erfahrenen Artgenossen. Danach verbesserten sich ihre Fähigkeiten beim eigenständigen Üben.
In den Wäldern des Dorfs Bossou in Guinea sind die Schimpansen eine isolierte Gemeinschaft. Eine Besonderheit der Studie ist ihr großer Zeitraum. Die Forschenden werteten 832 Stunden Videos mit knapp 4.000 Aufknack-Aktionen aus. Sie beobachteten dabei 21 Schimpansen im Alter von sechs bis 60 Jahren. Die Forscher stellten den Schimpansen für das Experiment Material zur Verfügung, das aus der Region stammte. Auch auf die Evolution könnte der unterschiedliche Gebrauch von Werkzeug in einer Gruppe Auswirkungen haben, vermuten die Forschenden. Mögliche Defizite in der Nährstoffversorgung könnten einige Individuen früher sterben lassen.
(S E R V I C E - Studie unter: https://dpaq.de/OS0VK3R)
Zusammenfassung
- Die Studie in Guinea zeigt, dass Schimpansen unterschiedlich effizient beim Knacken harter Schalen sind. Ältere Tiere benötigen mehr Schläge, profitieren jedoch von ihrer Erfahrung, da sie das Werkzeug seltener wechseln.
- Die Forschenden analysierten 832 Stunden Videomaterial von 21 Schimpansen, die zwischen sechs und 60 Jahre alt sind. Insgesamt wurden knapp 4.000 Aufknack-Aktionen dokumentiert.
- Die unterschiedliche Nutzung von Werkzeug könnte evolutionäre Auswirkungen haben. Mögliche Defizite in der Nährstoffversorgung könnten die Lebensdauer der Schimpansen beeinflussen.