Wiener Stadtentwicklungsplan 2035 präsentiert
Der Wien-Plan legt unter anderem fest, wie die Siedlungsgrenzen verlaufen, wo gebaut werden darf, wo sich weiterhin Industriegebiete befinden, wo Radwege entstehen oder wo es Öffi-Achsen gibt, hieß es bei der Vorstellung des Entwurfes, an der Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ), NEOS-Planungssprecherin Selma Arapovic und Planungsdirektor Thomas Madreiter teilgenommen haben. Dass keine neuen größeren Entwicklungsgebiete darin ausgewiesen werden, liegt daran, dass es davon aktuell bereits einige gibt.
Man finde mit den Flächen etwa in der Seestadt, in Rothneusiedl oder am Nordwestbahnhof das Auskommen, wurde versichert. Laut Planungsdirektor Madreiter trifft man Vorsorge für ein Bevölkerungswachstum auf 2,2 Millionen Einwohner, also für ein Plus von rund 200.000 Menschen. Sollte das Wachstum größer ausfallen, würde man noch 50.000 weitere berücksichtigen können, hieß es. Erst bei noch größeren Raten müssten neu geplant werden. Hervorgehoben wird im Plan auch, dass die Um- und Weiternutzung bestehender Gebäude angestrebt wird.
Der Klimaschutz wurde in allen Themenbereichen berücksichtigt, wie versichert wurde. Der Grünraumanteil wird festgeschrieben, auch Kennzahlen für Begrünungswerte sind enthalten. Um hier in dicht verbauten Gebieten zusätzliche Flächen anzubieten, sind etwa sogenannte Gartenstraßen geplant. Dabei soll es sich um verkehrsberuhigte und begrünte Abschnitte handeln. Auch mehr landwirtschaftliche Flächen soll es in der Stadt geben. Zudem setzt man darauf, die Zentren bestehender Stadtentwicklungsgebiete zu stärken bzw. zu urbanisieren.
Ludwig: Wien für Herausforderungen gerüstet
Bürgermeister Ludwig verwies unter anderem darauf, dass man weiterhin vorschreibe, dass bei neu gewidmeten Wohnflächen zwei Drittel der Objekte im geförderten Segment errichtet werden müssten. Der neue Wien-Plan, so zeigte er sich überzeugt, würde dazu beitragen, dass die Stadt die großen Herausforderungen - also etwa Bevölkerungswachstum und Klimawandel - meistern könne. Planungsstadträtin Sima beteuerte, dass das Bauen auf der grünen Wiese ein erklärtes "Nicht-Ziel" gewesen sei. NEOS-Mandatarin Arapovic verwies weiters darauf, dass das Konzept auch Planungssicherheit für neue Investitionen bieten solle.
Beim heute präsentierten Wien-Plan für 2035 handelt es sich formal noch um einen Entwurf. Er muss noch einige Gremien und letztendlich auch den Gemeinderat passieren. Dies soll im April passieren. Anschließend steht der Stadtentwicklungsplan der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Zusammenfassung
- Der neue 'Wien-Plan' für 2035 sieht vor, das Bevölkerungswachstum auf 2,2 Millionen Einwohner zu bewältigen, mit einer Reserve für 50.000 weitere Menschen.
- Mindestens 50 Prozent der Stadtfläche sollen Grünraum bleiben, und es werden keine neuen großen Entwicklungsgebiete ausgewiesen, da bestehende Flächen wie die Seestadt ausreichen.
- Der Klimaschutz ist integraler Bestandteil des Plans, mit Maßnahmen wie der Einführung von Gartenstraßen und der Verpflichtung, zwei Drittel der neuen Wohnflächen im geförderten Segment zu errichten.