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Prognose gesenkt

EZB senkt Leitzins zum sechsten Mal in Folge

Heute, 13:58 · Lesedauer 3 min

Die Europäische Zentralbank hat die Zinsen zum sechsten Mal in Folge gesenkt. In der Sitzung am Donnerstag in Frankfurt beschloss der Rat der Notenbank, den vor allem für Sparer:innen relevanten Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf nun 2,5 Prozent herabzusetzen. Die EZB senkte zudem die Wirtschaftsprognose für den Euroraum und erwartet, dass die Inflation langsamer sinken wird.

Die Bekämpfung der Inflation komme gut voran, teilte die Notenbank in Frankfurt. Da die Wirtschaft jedoch weiterhin nicht in Schwung kommt, haben die Währungshüter der EZB erneut an der Zinsschraube gedreht. Zum sechsten Mal in Folge seit Sommer 2024 wurden die Leitzinsen gesenkt. 

Der vor allem für Sparer:innen relevante Einlagensatz sank um 0,25 Prozentpunkte auf nun 2,5 Prozent. 


Die EZB senkt nicht nur den Einlagenzins, sondern auch den Zins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können weiter: Statt 2,9 Prozent werden dafür nach der jüngsten Entscheidung des EZB-Rats 2,65 Prozent Zinsen fällig.

Was Sparer:innen wissen müssen

Niedrigere Zinsen helfen der schwächelnden Konjunktur im Euroraum, weil Kredite tendenziell günstiger werden.


Für Sparer:innen ist die erneute Leitzinssenkung hingegen keine gute Nachricht: Bekommen Geschäftsbanken weniger Zinsen für Gelder, die sie bei der EZB parken, senken sie meist die Tages- und Festgeldzinsen für ihre Kundschaft. Auf die Bauzinsen dürfte die erneute Leitzinssenkung hingegen keinen Einfluss haben, der Zinsschritt ist Experten zufolge schon eingepreist.

Wirtschaftsprognose gesenkt

Aufgrund der trüben Konjunkturaussichten traut die EZB der Wirtschaft im Euroraum im laufenden Jahr nur noch 0,9 Prozent Wachstum zu. Im Dezember hatten die Notenbank ihre Erwartungen bereits um 0,2 Prozentpunkte auf 1,1 Prozent heruntergesetzt. 


Für 2026 prognostiziert die EZB nun einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den 20 Staaten mit der Gemeinschaftswährung um 1,2 Prozent. Im Dezember war die Prognose mit 1,4 Prozent noch optimistischer. Für 2027 sagt die Notenbank 1,3 Prozent Wachstum voraus.

Inflation von 2,3 Prozent für heuer erwartet

Die EZB rechnet zudem damit, dass die Teuerung langsamer zurückgehen wird als zuletzt erwartet. Für heuer rechnet die EZB mit einer Inflationsrate von 2,3 Prozent, im Dezember hatte die Notenbank noch 2,1 Prozent vorhergesagt.


Für 2026 erwartet die EZB unverändert einen durchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise im Euroraum um 1,9 Prozent. Für 2027 sagt die Notenbank eine Jahresinflation von 2,0 (bisher 2,1) Prozent voraus

"Die meisten Messgrößen der zugrunde liegenden Inflation deuten darauf hin, dass sich die Inflation nachhaltig im Bereich des mittelfristigen Zielwerts des EZB-Rats von 2,0 Prozent einpendeln wird", so die EZB. 

Video: Strauchelnde Wirtschaft: Wie raus aus der Flaute?

Zusammenfassung
  • Die Europäische Zentralbank hat die Zinsen zum sechsten Mal in Folge gesenkt.
  • Der vor allem für Sparer:innen relevante Einlagensatz sank um 0,25 Prozentpunkte auf nun 2,5 Prozent.
  • Die EZB senkte zudem die Wirtschaftsprognose für den Euroraum und erwartet, dass die Inflation langsamer sinken wird.