APA/GEORG HOCHMUTH

50 Kilo Koks, 150 Kilo Meth verkauft: Vier Schuldsprüche in NÖ

Ein Prozess um Drogenhandel und Schmuggel in Korneuburg endete mit vier Schuldsprüchen. Eines der Urteile ist bereits rechtskräftig.

Ausgesprochen wurden Gerichtsangaben zufolge drei Haftstrafen im Ausmaß von sieben bis 14 Jahren sowie in einem Fall zwei Jahre teilbedingt. Die Slowaken sollen von 2014 bis 2022 zumindest 50 Kilo Kokain und über 150 Kilo Methamphetamin verkauft haben.

Ein Urteil rechtskräftig

Der geständigen Erstangeklagten wird zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt. Weil Verteidigung und Staatsanwaltschaft auf Rechtsmittel verzichteten, ist dieses Urteil bereits rechtskräftig. Anders ist dies bei den drei weiteren Schuldsprüchen. Der nur teilweise geständige Zweitangeklagte wurde mit 14 Jahren Haft bedacht, der Viertangeklagte mit sieben Jahren. Der Drittangeklagte erhielt zwei Jahre teilbedingt, davon wurden acht Monate unbedingt ausgesprochen.

Teil einer internationalen Drogenbande

Die Angeklagten im Alter von 33 bis 39 Jahren sollen Teil einer internationalen Drogenbande gewesen sein. Laut Ermittlungen wurde Kokain aus Kolumbien via Niederlande über den Grenzübergang Drasenhofen (Bezirk Mistelbach) teilweise in umgebauten Fahrzeugen nach Österreich geschleust. Drogen wurden der Anklage zufolge in Wien, Niederösterreich und im Burgenland sowie in der Slowakei an zahlreiche Abnehmer verkauft. Die Übergaben fanden etwa in Wiener Hotels oder auf Parkplätzen statt.

Umfangreiches Ermittlungsverfahren

Der Schöffenverhandlung vorangegangen war ein umfangreiches Ermittlungsverfahren mit zahlreichen Observationen. Auf Basis eines Hinweises einer Spezialeinheit aus der Slowakei 2022 wurde international gegen Dutzende Verdächtige ermittelt. Der koordinierte Zugriff erfolgte im Juli des Vorjahres in Österreich, Ungarn und der Slowakei.

Im Zuge von Hausdurchsuchungen wurde eine große Summe an Bargeld sichergestellt, in der Wohnung des 39-jährigen Fünftangeklagten im Bezirk Bruck an der Leitha sollen in einem Tresor sechs Kilo Speed gelagert worden sein. Konfisziert wurden Gerichtsangaben vom Dienstag zufolge zwei Handys sowie je ein Messer und ein Totschläger. Für Verfallen erklärt wurden demnach 140.060 Euro, die dem Zweitangeklagten zugeordnet worden waren, sowie 5.930 Euro des Viertangeklagten.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Prozess um Drogenhandel und Schmuggel in Korneuburg endete mit vier Schuldsprüchen.
  • Eines der Urteile ist bereits rechtskräftig.
  • Die Slowaken sollen von 2014 bis 2022 zumindest 50 Kilo Kokain und über 150 Kilo Methamphetamin verkauft haben.