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Wegen KTM: Zwei Pierer-Mobility-Töchter sind pleite

Die milliardenschweren Pleiten bei KTM ziehen immer weitere Kreise. Zwei Tochterunternehmen von Pierer Mobility sind ebenfalls in millionenschwere Pleiten geschlittert. 150 Arbeitnehmer:innen sind betroffen.

Während man bei Pierer Mobility um das Bestehen von KTM und eine Sanierung ringt, gehen zwei weiteren Unternehmen in der Firmengruppe das Geld aus. 

Das Software-Unternehmen Avocodo GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Pierer Mobility AG, ist in die Pleite geschlittert. Wie der Kreditschutzverband Creditreform mitteilte, wurde am Dienstag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.

Von der Millionenpleite sind rund 75 Gläubiger und 125 Dienstnehmer betroffen, wie es weiter hieß. Zum 30. November lagen die Passiva bei 6,8 Millionen Euro. 

Video: KTM-Pleite - "Sanierung das bestmöglichste Szenario"

Pleite wegen KTM-Insolvenzen

Grund für die Pleite ist laut Unternehmensangaben, dass offene Forderungen ihrer Hauptkunden nicht mehr oder nur noch kaum beglichen werden. Dabei handelt es sich um die KTM AG und die KTM Forschungs- & Entwicklungs GmbH – beide sind bekanntermaßen ebenfalls pleite. Für die beiden Unternehmen seien "umfangreiche Software-Dienstleistungen" erbracht worden, hieß es von Creditreform. 80 Prozent der Einnahmen kamen laut KSV1870 von den beiden KTM-Firmen. 

Für das Unternehmen, das im Jahr 2000 gegründet wurde, soll es aber nicht das Ende sein. Ziel ist die Sanierung und Fortführung. 

Weitere Tochter pleite

Doch damit nicht genug. Zudem wurde am Dienstag über die Pierer E-Commerce GmbH ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Auch hierbei handelt es sich um eine 100-prozentige Tochter von Pierer Mobility, Dienstleistungen wurden im Konzern zur Verfügung gestellt.

Darunter fielen etwa der Betrieb und die Wartung von Webseiten, Abwicklung von Online-Verkäufen und der Betrieb von Tools und Webseiten für Händler. Als Insolvenzgrund wurde hier die "starke Abhängigkeit von der KTM AG" genannt. 96 Prozent des Umsatzes kommen von diesem Unternehmen. 

Der Schuldenberg soll per 30. November knapp über vier Millionen Euro hoch gewesen sein, von der Pleite sind 42 Gläubiger und 25 Dienstnehmer betroffen. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die milliardenschweren Pleiten bei KTM ziehen immer weitere Kreise.
  • Ein Software-Unternehmen, das ebenfalls Teil der Pierer-Mobility-Gruppe ist, musste Insolvenz anmelden.
  • 125 Arbeitnehmer:innen sind betroffen.