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Warum KTM-Räder nichts mit der KTM-Pleite zu tun haben

Die Krise und der bevorstehende Insolvenzantrag von KTM verunsichert nicht nur tausende Mitarbeiter:innen, sondern auch die Kundschaft. Doch KTM ist nicht gleich KTM, stellt die Fahrrad-Firma klar. Was Kund:innen jetzt wissen müssen.

Der oberösterreichische Motorrad-Bauer KTM dominiert seit Tagen die Schlagzeilen. Am Freitag wird ein Insolvenzantrag gestellt, mit einem Sanierungsverfahren will Stefan Pierer sein Lebenswerk retten. 

Tausende Mitarbeiter:innen bleiben ohne Weihnachtsgeld, Löhne und Gehälter für November werden vorerst nicht ausgezahlt. Doch auch viele Kund:innen sind verunsichert. Wie geht es mit meinem Motorrad oder auch meinem Fahrrad weiter? 

Hier birgt das Firmenkonstrukt jedoch verwirrende Tücken. Unter der Pierer Mobility AG, der Muttergesellschaft der KTM AG, firmiert etwa auch die schwedische Marke Husqvarna. Neben Motorrädern werden unter der Marke auch E-Bikes und Fahrräder vertrieben. Diese dürften auch die Lagerhallen gefüllt haben - einem Bericht der "Salzburger Nachrichten" verschenkte KTM tausende Räder an ihre Mitarbeiter:innen.

Video: Tausende bei KTM zittern um ihrem Job

KTM ist nicht gleich KTM

Doch es gibt auch Räder von KTM und hier gleich die volle Bandbreite: Vom Rennrad über das Gravel- und Mountainbike, City- und Trekkingräder bis zu E-Bikes in verschiedenen Ausführungen. Die tragen den Namen KTM, gebaut und vertrieben werden sie von der KTM Fahrrad GmbH. 

Die hat aber gar nichts mit der Pierer Mobility AG zu tun, wie die Firma klarstellte. "Wir informieren, dass die KTM Fahrrad GmbH davon (der Pleite, Anm.) nicht betroffen ist und somit auch kein einziges Fahrrad oder Elektrofahrrad mit der Marke KTM", hieß es. 

Seit 1992 seien die KTM AG (als Teil von Pierer Mobility) und die KTM Fahrrad Gmbh "zwei voneinander komplett unabhängige und eigenständige Unternehmen", teilte das Unternehmen mit. Es gebe keine wirtschaftliche noch gesellschaftsrechtliche Verbindungen, die Gesellschaft sei seit 1992 "im alleinigen Eigentum von Frau Carol Urkauf-Chen". 

Das Unternehmen verweist darauf, dass es "finanziell gesund" sei, und mit den negativen Schlagzeilen der Fahrradsparte bei KTM nichts zu tun habe. "Sie können sich jederzeit ein KTM Fahrrad kaufen. Sie haben uneingeschränkte Gewährleistungsansprüche", lautet der Beruhigungs-Appell der KTM Fahrrad GmbH. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die Krise und der bevorstehende Insolvenzantrag von KTM verunsichert nicht nur tausende Mitarbeiter:innen, sondern auch die Kundschaft.
  • Doch KTM ist nicht gleich KTM, stellt die Fahrrad-Firma klar.
  • Was Kund:innen jetzt wissen müssen.