Teuerung: Felbermayr kritisiert Energie-Anbieter und Gemeinden

Natürlich müsse man den Haushalten, die sich die Teuerung nicht leisten können, sehr zielgerichtet helfen, sagt Wifo-Chef Gabriel Felbermayr im "Ö1 Mittagsjournal". Sozialleistungen etwa müssen an die Inflation angepasst werden. Der Sozialstaat müsse mit den Auswirkungen der Inflation umgehen, sie dürfe nicht auf dem Rücken der Ärmsten ausgetragen werden.

Preise schneller senken

Auf Twitter verlangte der Wifo-Direktor, dass die Regierung die Teuerung selbst und nicht nur deren Effekte bekämpfen müsse. Er verlangt "Gebührenstopp im öffentlichen Sektor, Druck auf die E-Wirtschaft, Transparenzinitiative, usw.". Gemeinden etwa sollten die Preiserhöhungen bei Dienstleistungen nicht 1:1 weitergeben.

Gas- und Stromanbieter seien zum Großteil im öffentlichen Eigentum. Gerade da sei wichtig, dass die niedrigeren Großhandelspreise schneller weitergegeben werden. Diese seien "massiv gesunken". Ein letzter Ausweg sei die Absenkung der Mehrwertsteuer. 

Felbermayr warnt, wenn Österreich eine höhere Inflation habe als der EU-Schnitt hat - was seit 2010 der Fall ist - "schwindet unsere Wettbewerbsfähigkeit". Anfangs seien wir einen Dreiviertel-Prozentpunkt pro Jahr darüber gelegen, nun seien es 2,5 bis 3.

Darunter könnten die Österreicher:innen noch Jahre leiden, wenn das nicht schnell geändert werde. Es könne Österreich bald ähnlich gehen wie Italien, Spanien, Portugal und Griechenland nach der Euro-Einführung.