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"Swiftflation" oder Gier? Hotels in Wien 45 Prozent teurer

Die "Swiftflation" ist auch in Wien angekommen, Hotelzimmer sind aktuell etwa um bis zu 45 Prozent teurer. Taylor Swift übertrumpft dabei auch Coldplay.

US-Megastar Taylor Swift treibe mit ihren Konzerten die Inflation an, heißt es immer wieder. So stürmen Fans nicht nur die Stadien und Hallen, sondern auch Unterkünfte und Lokalitäten in den Konzertstädten.

Ab Donnerstag gastiert sie in Wien und tatsächlich: Auch hier gibt es die "Swiftflation", wie die Nationalbank bestätigt. Darauf ließen erste Datenanalysen schließen. Hotelzimmer sind bis zu 45 Prozent teurer.

Swift-Effekt im August

Demnach dürfte die offizielle HVPI-Inflationsrate im August einen Swift-Effekt zeigen, da die Hotelpreise für die Berechnung der offiziellen Inflationsrate in der Konzertwoche erhoben werden. Auswirkungen gebe es auch in der Gastronomie.

"Allerdings handelt es sich hierbei um ein statistisches Artefakt", so die Notenbanker in einer Aussendung am Dienstag. Übersetzt heißt das, es werden nicht repräsentative Stichproben gezogen - in diesem Fall bei den Zimmerpreisen in der Woche der "Eras Tour" von Swift in Wien.

Durch die Taylor-Swift-Konzerte im Happel-Stadion im Prater komme es zu einer höheren Nachfrage nach bestimmten Gütern und Dienstleistungen und daher potenziell zu höheren Preisen. Eine erste Einschätzung über die Preisentwicklung in der Hotellerie für eine Übernachtung für zwei Personen an den Tagen der Taylor-Swift-Konzerte zeigt um 45 Prozent höhere Kosten als jeweils eine und zwei Wochen vor den drei Konzerten in der zweiten Hälfte der laufenden Woche.

25 Prozent teurer als bei Coldplay

Der Vergleich ist laut Erläuterung der Banker so gewählt, dass er auf die Konzerte und nicht auf die allgemeine sommerliche Tourismusentwicklung zurückgeht. Verglichen mit Coldplay-Konzerten seien die Kosten rund um die Swift-Konzerte immer noch um rund 25 Prozent höher.

Analysiert werden Preisänderungen einzelner Produkte, die in Hintergrundinformationen zur Inflationsberechnung eingebettet werden. Zudem müssten kurzfristige Preiserhöhungen aufgrund eines Großereignisses nicht notwendigerweise den Weg in die offiziellen Inflationsraten finden.

Für die Frage nach den Auswirkungen auf die Inflationsrate ist es auch wichtig, ob es sich bei Preisanstiegen um ein lokales oder ein überregionales Phänomen handelt. So wurden auch die Hotelpreise im nahen Bratislava analysiert. Von dort aus könnte man die Wien-Konzerte des US-Megastars auch locker besuchen.

Doch OeNB-Daten zeigten für dort keinen Anstieg der Preise - also wird von den Notenbankern eine "lokal begrenzte Bedeutung der Preisanstiege" geortet.

Video: Inflation wegen Taylor Swift?

ribbon Zusammenfassung
  • US-Megastar Taylor Swift treibe mit ihren Konzerten die Inflation an, heißt es immer wieder.
  • So stürmen Fans nicht nur die Stadien und Hallen, sondern auch Unterkünfte und Lokalitäten in den Konzertstädten.
  • Ab Donnerstag gastiert sie in Wien und tatsächlich: Auch hier gibt es die "Swiftflation", wie die Nationalbank bestätigt.
  • Darauf ließen erste Datenanalysen schließen. Hotelzimmer sind bis zu 45 Prozent teurer.