Swarovski rollt Labor-gezüchtete Diamanten weltweit aus
Aber auch in Flagship-Stores in Ländern wie Deutschland, Österreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten will das Unternehmen mit Stammsitz in Wattens in Sachen "Created Diamonds" reüssieren. Und man hat schon die entsprechende Kollektion in Sachen "feinem Schmuck" im kristallinen Köcher: "Galaxy", die erste von "Global Creative Director" Giovanna Engelbert für den Tiroler Konzern entworfene Schmuckkollektion.
Diese wird im Herbst an einer Stelle präsentiert, die markanter nicht sein könnte: In der 5th Avenue in New York City, im Zuge der Eröffnung des neuen Swarovski Flagship Stores ebendort. Ab 18. September wird "Galaxy" dann in Geschäften in den USA und Kanada erhältlich sein. Es handelt sich offenbar um einen Markt, der es in sich hat: Der globale Marktwert von "Created Diamonds" betrage über fünf Mrd. Euro.
"Laborgezüchtete Diamanten werden in Zukunft eine bedeutende Rolle in der Diamantenkategorie spielen und stellen ein strategische Wachstumssegment für Swarovski dar", ließ CEO Alexis Nasard entsprechend auch wissen. Die "Created Diamonds" seien zu 100 Prozent identisch mit geförderten Diamanten - der einzige Unterschied bestehe in ihrer Entstehung. Sie würden mit einem Verfahren hergestellt, das die Natur nachahmt, so die Verantwortlichen. Das Ergebnis sei ein im Labor gezüchteter Diamant, der in allen chemischen, physikalischen und optischen Eigenschaften nicht von einem geförderten Diamanten zu unterscheiden sei und als umweltfreundlicher gelte.
Überdies wartete Swarovski mit einer weiteren Neuigkeit auf: Die Partnerschaft mit dem International Gemological Institute (IGI), das alle im Labor gezüchteten Diamanten der "Galaxy"-Kollektion zertifizieren werde. Es handle sich um ein unabhängiges Institut, das weltweit führend in der Bewertung von Diamanten sei und auf eine fast 50-jährige Erfahrung in der Diamantenbewertung zurückblicken könne, wurde betont.
Der Kristallkonzern hatte sich in den vergangenen Jahren mit starken Turbulenzen konfrontiert gesehen. Dies betraf sowohl die Konzernführung als auch die wirtschaftliche Situation aufgrund der Coronakrise. Ex-CEO Robert Buchbauer leitete einen Umbau des Konzerns - mitsamt großflächigen Kündigungen in Wattens - ein, mit dem ein Teil des Familienclans nicht einverstanden war. Rechtliche Auseinandersetzungen waren die Folge. Erstmals übernahm im Vorjahr mit Nasard eine familienfremde Person die Unternehmensführung.
Zuletzt wartete man aber mit positiven Nachrichten auf: Im Geschäftsjahr 2022 verzeichnete Swarovski ein Wachstum von zehn Prozent gegenüber dem Jahr zuvor und kam bei einem Umsatz von 1,83 Mrd. Euro zu liegen.
Zusammenfassung
- Der Tiroler Kristallkonzern Swarovski zielt nunmehr in Sachen "Created Diamonds", also im Labor gezüchteter Diamanten, auf den Weltmarkt.
- Nachdem die ersten "Created Diamonds"-Kollektionen in den USA und Kanada erfolgreich gewesen seien, gehe man nun ab Herbst die "globale Expansion" an, erklärte die Führung des Kristallkonzerns gegenüber der APA.
- Erstmals übernahm im Vorjahr mit Nasard eine familienfremde Person die Unternehmensführung.