Signa-Auktion: 1.000 Schnäppchenjäger rangeln um Kuriositäten
Über 460 Exponate der Signa Holding finden sich derzeit auf der Auktionsplattform Aurena, versteigert wird online am 19. Jänner und Anfang Februar. Diverse Luxus-Büromöbel aus dem Palais Harrach in Wien kommen in den nächsten Wochen unter den Hammer.
Wer die Liste durchsucht, findet erwartbare, aber auch ganz ungewöhnliche Stücke. Wohl das prominenteste ist ein riesengroßer Konferenztisch. Über acht Meter lang und dreieinhalb Meter breit, gelederte Oberfläche und integrierte Steckdosen. Rufpreis: 3.000 Euro.
Um hunderte Euro gibt es dazu passend Stühle und Designerleuchten. Auch übliches Büromaterial wie Bildschirme, Tastaturen oder Drucker-Papier kommen unter den Hammer.
"Souvenirs" als "Schnäppchenjäger"-Magnet
Das Interesse ist bereits enorm, erklärt Jürgen Blematl, technischer Leiter der Auktionsplattform Aurena, im Interview mit PULS 24. Bereits am Freitagnachmittag hatten über 1.000 Personen auf der Jagd nach einem Souvenir der größten Firmen-Pleite der österreichischen Wirtschaftsgeschichte ein erstes Gebot abgegeben. Die Gebote für Türmatten, eine Schneekugel, Blocks, Kulis und Kleiderbügel mit Signa-Logo überschlagen sich.
Versteigerung von Signa-Inventar: "Extrem hohes Interesse"
PULS 24 Reporterin Karina Trauner hat mit Jürgen Blematl, technischer Leiter der Auktionsplattform Aurena, gesprochen.
Die Objekte können online oder vor Ort am 18.1. (nur nach Voranmeldung, begrenzte Personenanzahl!) besichtigt werden. Mitgeboten werden kann ab sofort auf der Webseite von Aurena, die Zuschläge erfolgen am 19. Jänner 2024 und am 2. Februar 2024.
Wer einen virtuellen Rundgang durch das Büro machen will, kann das über diesen Link.
Was sonst bei der Signa zu Geld gemacht wird
Aber nicht nur die Inneneinrichtung des Palais Harrach wird versteigert: Es finden sich auch ein paar Besonderheiten im Fundus der Signa Holding, die jetzt ebenfalls zu Geld gemacht werden sollen, wie aus der Ediktsdatei hervorgeht. Etwa der Nachlass der österreichischen Schauspielerin Hedy Lamarr, nach der das geplante Luxus-Kaufhaus auf der Wiener Mariahilferstraße benannt werden sollte.
Der Wert des Nachlasses wird mit 15.000 Euro beziffert. Und in Zürich hat der Sanierungsverwalter drei Uhren der Marke Omega Seamaster Diver im Wert von knapp 17.500 Euro gefunden, die ebenfalls feilgeboten werden.
Auch das Anlage- und Umlaufvermögen der Signa Holding im Wiener Palais Ferstl sowie die Innsbrucker Zentrale und deren Einrichtung werden entweder versteigert, als Gesamtpaket oder in Teilpaketen verkauft.
Benko-Villa gepfändet
Mit etwas Geduld eröffnen sich eventuell in nächster Zeit weitere Gelegenheiten, günstig einzukaufen oder zu ersteigern. Schließlich hat sich das Finanzamt wegen Steuerschulden Benkos Villa in Innsbruck gepfändet. Und die Immobilie sowie deren Ausstattung haben es durchaus in sich, wie die "Kronen Zeitung" am Freitag berichtete.
Die Villa mit 4.427 Quadratmetern Gebäudenutzfläche, rund 785 Quadratmetern Terrassen und knapp 100 Quadratmeter großem Pool hat - inklusive des Abrisses des alten Schlosshotels - rund 60 Millionen Euro gekostet. Die Villa verfügt über ein Heimkino, einen Panikraum und eine Tiefgarage mit rund einem Dutzend Stellplätzen.
270.000 Euro Heimkino-Bildschirm
Sollten die Immobilie und das Inventar versteigert werden, kommen vom Heimkino unter anderem 28 LED-Panele "Samsung The Wall Luxury IW=R (P0.84) Indoor" unter den Hammer. Anschaffungspreis lag bei 270.000 Euro. Gutachter schätzen den Wert der Immobilie derzeit auf 86,6 Millionen Euro, berichtete die "Krone".
Zusammenfassung
- Das Inventar des Signa-Standorts im Wiener Palais Harrach kommt unter den Hammer.
- ighlights sind Luxus-Büromöbeln, aber gerade bei Kuriositäten wie einer Signa-Türmatte oder einer Schneekugel überschlagen sich die Gebote.
- Über 460 Exponate der Signa Holding finden sich derzeit auf der Auktionsplattform Aurena.
- Der Bieterwettstreit geht noch bis Mitte Jänner beziehungsweise Anfang Februar.
- Auch eine persönliche Besichtigung ist am 18. Jänner nach Voranmeldung für eine begrenzte Anzahl an Besuchern möglich.